UCS 3.2-7 Release Notes

Release Notes für die Inbetriebnahme und Aktualisierung von Univention Corporate Server (UCS) 3.2-7


Inhaltsverzeichnis

1. Univention Corporate Server (UCS) 3.2-7
2. Empfohlene Update-Reihenfolge für Umgebungen mit mehr als einem UCS-Server
3. Vorbereitung des Updates
4. Nachbereitung des Updates
4.1. Betrieb eines lokalen Repository-Servers / Preup- und Postup-Skripte
5. Hinweise zum Einsatz einzelner Pakete
5.1. Erfassung von Nutzungsstatistiken bei Verwendung der Free-For-Personal-Use-Version
5.2. UEFI-Installations-DVD
5.3. Umfang des Sicherheits-Supports von WebKit, Konqueror und QtWebKit
5.4. Empfohlene Browser für den Zugriff auf Univention Management Console
5.5. Einschränkungen im Samba 4-Betrieb
5.6. Installation in VirtualBox
5.7. Installation in Citrix XenServer
5.8. Migration einer Samba 3-Umgebung auf Samba 4
5.9. Xen
6. Changelog
6.1. General
6.2. Basic system services
6.2.1. Linux kernel and firmware packages
6.3. Univention Management Console
6.3.1. Univention Management Console web interface
6.3.2. Univention Management Console server
6.4. Software deployment
6.4.1. Software deployment command line tools
6.5. System services
6.5.1. Spam/virus detection and countermeasures
6.5.2. Apache
6.5.3. DNS
6.6. Services for Windows
6.6.1. Samba
6.6.2. Univention S4 Connector
6.7. Other changes
Literaturverzeichnis

Kapitel 1. Univention Corporate Server (UCS) 3.2-7

Mit Univention Corporate Server 3.2-7 steht das siebte Point-Release für Univention Corporate Server (UCS) zur Verfügung. Vorhandene UCS-Systeme können über das von Univention bereitgestellte Online-Repository aktualisiert werden. Alternativ können Updates über eine Update-DVD eingespielt werden. UCS 3.2-7 beinhaltet alle für UCS 3.2-6 veröffentlichten Errata-Updates. Die wichtigsten Änderungen im Überblick:

  • Das Release enthält diverse Sicherheitsupdates, die in den letzten Wochen und Monaten für UCS 3.2-6 als Errata Updates veröffentlicht wurden. U.a. enthalten sind aktualisierte Pakete für OpenSSL, glibc, ntp.

  • Der Linux Kernel wurde auf den letzten stabilen 3.10er Longterm-Kernel aktualisiert, 3.10.87. Dieser beinhaltet diverse Sicherheitsaktualisierungen und Fehlerkorrekturen.

  • Es ist jetzt möglich die Anzahl der Amavis Prozesse über Univention Configuration Registry einfach zu steuern. In Umgebungen mit einem sehr hohen Mailaufkommen kann es zu Verzögerungen bei der Mailauslieferung kommen, wenn nicht genügend Amavis Prozesse gestartet werden.

  • Der DNS-Server bind9 wurde auf 9.8.4-P1 aktualisiert. Dieser beinhaltet diverse Weiterentwicklungen und Fehlerkorrekturen.

Kapitel 2. Empfohlene Update-Reihenfolge für Umgebungen mit mehr als einem UCS-Server

In Umgebungen mit mehr als einem UCS-System muss die Update-Reihenfolge der UCS-Systeme beachtet werden:

Auf dem Domänencontroller Master wird die maßgebliche (authoritative) Version des LDAP-Verzeichnisdienstes vorgehalten, die an alle übrigen LDAP-Server der UCS-Domäne repliziert wird. Da bei Release-Updates Veränderungen an den LDAP-Schemata auftreten können, muss der Domänencontroller Master bei einem Release-Update immer als erstes System aktualisiert werden.

Generell ist es empfehlenswert, alle UCS-Systeme möglichst in einem Wartungsfenster zu aktualisieren.

Kapitel 3. Vorbereitung des Updates

Es sollte geprüft werden, ob ausreichend Festplattenplatz verfügbar ist. Eine Standard-Installation benötigt min. 6 GB Speicherplatz. Das Update benötigt je nach Umfang der vorhanden Installation mindestens 1 GB weiteren Speicherplatz zum Herunterladen und Installieren der Pakete.

Für das Update sollte eine Anmeldung auf der lokalen Konsole des Systems mit dem Benutzer root durchgeführt und das Update dort gestartet werden. Alternativ kann das Update über Univention Management Console durchgeführt werden.

Eine Remote-Aktualisierung über SSH wird nicht empfohlen, da dies beispielsweise bei Unterbrechung der Netzverbindung zum Abbruch des Update-Vorgangs und zu einer Beeinträchtigung des Systems führen kann. Sollte dennoch eine Aktualisierung über eine Netzverbindung durchgeführt werden, ist sicherzustellen, dass das Update bei Unterbrechung der Netzverbindung trotzdem weiterläuft. Hierfür können beispielsweise die Tools screen oder at eingesetzt werden, die auf allen Systemrollen installiert sind.

Kapitel 4. Nachbereitung des Updates

Nach dem Update müssen die neuen oder aktualisierten Join-Skripte ausgeführt werden. Dies kann auf zwei Wegen erfolgen: Entweder über das UMC-Modul Domänenbeitritt oder durch Aufruf des Befehls univention-run-join-scripts als Benutzer root.

Anschließend muss das UCS-System neu gestartet werden.

4.1. Betrieb eines lokalen Repository-Servers / Preup- und Postup-Skripte

Preup- und Postup-Skripte sind Skripte, die vor und nach Release-Updates aufgerufen werden (z.B. zur Nachbereitung des Updates, etwa die Deinstallation nicht mehr benötigter Pakete). Ab UCS 3.2 werden diese Skripte kryptographisch signiert, um eine unerlaubte Modifikation zu verhindern. Beim Update und Spiegeln der Repository-Inhalte werden diese Signaturen überprüft. Sind diese ungültig oder fehlen, so wird die Aktion abgebrochen.

Wird ein Repository-Server mit UCS 3.1-x betrieben, muss dieser auf UCS 3.2 aktualisiert werden, bevor weitere Systeme auf UCS 3.2-1 oder neuer aktualisiert werden können.

Wenn ein Update des Repository-Servers nicht möglich ist, müssen die Dateien mit den Signaturen manuell heruntergeladen werden:

LOCAL_DIR="/var/lib/univention-repository/mirror"
SERVER="http://updates.software-univention.de"
for release in 3.2-0 3.2-1 3.2-2 3.2-3 3.2-4 3.2-5 3.2-6 3.2-7; do
	for script in preup postup; do
		file="3.2/maintained/$release/all/$script.sh.gpg"
		wget -O "$LOCAL_DIR/$file" "$SERVER/$file"
	done
done

Alternativ kann die Prüfung der Signaturen auch deaktiviert werden, was ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. Für den Repository-Server kann dazu die Univention Configuration Registry-Variable repository/mirror/verify auf false gesetzt werden. Für das Update muss auf allen Systemen die Univention Configuration Registry-Variable repository/online/verify auf false gesetzt werden.

Kapitel 5. Hinweise zum Einsatz einzelner Pakete

5.1. Erfassung von Nutzungsstatistiken bei Verwendung der Free-For-Personal-Use-Version

Bei Verwendung der Free for personal use-Version von UCS (die in der Regel für Evaluationen von UCS herangezogen wird) werden anonyme Nutzungsstatistiken zur Verwendung der Univention Management Console erzeugt. Die aufgerufenen Module werden dabei von einer Instanz des Web-Traffic-Analyse-Tools Piwik protokolliert. Dies ermöglicht es Univention die Entwicklung von Univention Management Console besser auf das Kundeninteresse zuzuschneiden und Usability-Verbesserungen vorzunehmen.

Diese Protokollierung erfolgt nur bei Verwendung der Free-for-Personal-Use-Lizenz. Der Lizenzstatus kann durch einen Klick auf das Zahnrad-Symbol in der rechten, oberen Ecke der Univention Management Console und die Auswahl von Lizenzinformationen geprüft werden. Steht hier unter Lizenztyp Free for personal use edition wird eine solche Version verwendet. Bei Einsatz einer regulären UCS-Lizenz erfolgt keine Teilnahme an der Nutzungsstatistik.

Die Protokollierung kann unabhängig von der verwendeten Lizenz durch Setzen der Univention Configuration Registry-Variable umc/web/piwik auf false deaktiviert werden.

5.2. UEFI-Installations-DVD

Für die Architektur amd64 steht neben der Standard-Installations-DVD auch ein Medium mit Unterstützung für den Unified Extensible Firmware Interface-Standard (UEFI) bereit.

Auf Systemen, die nur einen UEFI-Start unterstützen, muss die UEFI-Installations-DVD anstelle der Standard-DVD verwendet werden.

5.3. Umfang des Sicherheits-Supports von WebKit, Konqueror und QtWebKit

WebKit, Konqueror und QtWebKit werden in UCS im maintained-Zweig des Repositorys mitgeliefert, aber nicht durch Sicherheits-Updates unterstützt. WebKit wird vor allem für die Darstellung von HTML-Hilfeseiten u.ä. verwendet. Als Web-Browser sollte Firefox eingesetzt werden.

5.4. Empfohlene Browser für den Zugriff auf Univention Management Console

Univention Management Console verwendet für die Darstellung der Web-Oberfläche zahlreiche JavaScript- und CSS-Funktionen. Cookies müssen im Browser zugelassen sein. Die folgenden Browser werden empfohlen:

  • Chrome ab Version 14

  • Firefox ab Version 10

  • Internet Explorer ab Version 9

  • Safari (auf dem iPad 2)

Auf älteren Browsern können Darstellungs- oder Performanceprobleme auftreten.

5.5. Einschränkungen im Samba 4-Betrieb

In Samba 4 stehen einige Funktionen des Active-Directory nicht vollständig zur Verfügung:

  • Microsoft Windows Domänencontroller dürfen nicht einer Samba 4-Domäne beitreten und umgekehrt.

  • Eine selektive Replikation ist mit Samba 4 nicht möglich, da diese durch Active Directory prinzipiell nicht unterstützt wird (in UCS@school basiert die selektive Replikation auf der Listener/Notifier-Replikation).

  • Samba 4 unterstützt keine Forest-Domänen.

  • Samba 4 unterstützt keine Vertrauensstellungen.

Weitere Hinweise finden sich in Kapitel 8 des [ucs-handbuch].

5.6. Installation in VirtualBox

Bei der Installation von UCS in der Virtualisierungslösung VirtualBox vor Version 4.2 kann folgender VirtualBox-Bug auftreten: Wenn von der Installations-DVD gebootet wird, bietet GRUB die Option Boot from first harddisk partition an. Wählt man diese Option aus, friert VirtualBox ein.

Zur Abhilfe muss vor dem Neustart der virtuellen Maschine entweder die Installations-DVD aus den Laufwerkseinstellungen der VirtualBox-VM entfernt werden oder beim Start der virtuellen Instanz F12 gedrückt und die Festplatte als Bootpartition ausgewählt werden. UCS startet danach dann problemlos.

5.7. Installation in Citrix XenServer

Bei der Installation von UCS in der Virtualisierungslösung Citrix XenServer 6.0 - 6.2 wird mit der standardmässig emulierten Cirrus-Grafikkarte das GRUB-Menü des Univention Installers nicht angezeigt. Der Univention Installer kann durch Drücken der ENTER-Taste direkt gestartet werden; alternativ startet die Installation automatisch nach sechzig Sekunden. Der dann gestartete Univention Installer wird normal dargestellt.

Um GRUB korrekt darzustellen, kann die von XenServer emulierte Grafikkarte umkonfiguriert werden. Dazu muss eine Anmeldung als Benutzer root auf dem XenServer-System folgen. Mit dem Befehl xe vm-list muss zuerst die UUID der virtuellen Maschine ermittelt werden. Mit dem folgenden Befehl wird dann die emulierte Grafikkarte auf VGA umkonfiguriert:

xe vm-param-set uuid=UUIDVM platform:vga=std

5.8. Migration einer Samba 3-Umgebung auf Samba 4

Es existieren zwei grundlegende Verfahren zur Migration von Samba 3 auf Samba 4:

  • Aufbau einer parallelen Samba 4-Domäne. Beide Domänen verwenden unterschiedliche NetBIOS-Namen und SIDs. Die Clients treten dann schrittweise der Samba 4-Domäne bei.

  • Migration aller Systeme innerhalb eines Wartungsfensters.

Beide Verfahren sind im Univention Wiki ausführlich dokumentiert: http://wiki.univention.de/index.php?title=Migration_from_Samba_3_to_Samba_4.

5.9. Xen

Wenn der Xen Hypervisor benutzt wird und das Speicherlimit über die Univention Configuration Registry-Variable grub/xenhopt begrenzt wurde, sollte der Wert aktualisiert und um die ,max:-Angabe erweitert werden. Weitere Details finden sich unter http://wiki.univention.de/index.php?title=UVMM_Quickstart-3.1#Konfiguration_der_Dom0.

Kapitel 6. Changelog

Die Changelogs mit den detaillierten Änderungsinformationen werden nur in Englisch gepflegt. Aufgeführt sind die Änderungen seit UCS 3.2-6:

6.1. General

All security updates issued for UCS 3.2-6 are included:

6.2. Basic system services

6.2.1. Linux kernel and firmware packages

  • The Linux kernel has been updated to 3.10.87. It provides many bugfixes and fixes several vulnerabilities (Bug 38008).

6.3. Univention Management Console

6.3.1. Univention Management Console web interface

  • The PID file is no longer created world-writable (Bug 25162).

6.3.2. Univention Management Console server

  • The mapping of syntax classes to UMC widgets is now extendable via the UCR variable group directory/manager/web/widget/.*/" (Bug 38743).

6.4. Software deployment

6.4.1. Software deployment command line tools

  • The update scripts have been adjusted to UCS 3.2-7 (Bug 38972).

6.5. System services

6.5.1. Spam/virus detection and countermeasures

  • To configure the max. number of concurrent AMaViS processes, a new UCR variable has been introduced: mail/antivir/max_servers. When unset, the current default 2 is used (Bug 38937).

6.5.2. Apache

  • The configuration of the SSL/TLS support in Apache has been improved.

    • Apache no longer accepts various insecure ciphers and hash algorithms (e.g. RC4, MD5 and the outdated export ciphers) by default. Note that such algorithms would not have been negotiated if the TLS client supports current crypto algorithms. A different set of ciphers can be configured using the new UCR variable apache2/ssl/ciphersuite.
    • If the new UCR variable apache2/ssl/honorcipherorder is set, the server choice of ciphers is used instead of the ciphers preferred by the TLS client.

    Please refer to the UCR variable descriptions for additional details (Bug 38632).

6.5.3. DNS

  • The DNS server bind9 has been updated to 9.8.4-P1. It provides many bugfixes and fixes several vulnerabilities (Bug 37247).

6.6. Services for Windows

6.6.1. Samba

  • This update adds support for the default profile directory paths of Windows 8, 8.1 and 10. For new users they will now be created automatically on first logon (Bug 38644).

6.6.2. Univention S4 Connector

  • A bug concerning renaming computer objects has been fixed (Bug 31083).

6.7. Other changes

  • The time zone database was updated to include information about the scheduled leap second at the end of June 2015 (Bug 38719).

Literaturverzeichnis

[ucs-handbuch] Univention GmbH. 2014. Univention Corporate Server - Manual for users and administrators. http://docs.univention.de/manual-3.2.html.