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UCS@school ist eine auf Univention Corporate Server (UCS) basierende IT-Komplettlösung mit zahlreichen Zusatzkomponenten für Nutzung, Betrieb und Management von Informationstechnologie (IT) in Schulen. UCS@school vereint die Stärken des Enterprise-Betriebssystems UCS im Bereich einfacher und zentraler Verwaltung von IT-Umgebungen mit den Vorteilen klassischer Schulsoftware für den Computereinsatz im Unterricht.
UCS ist die ideale Plattform für Schulen und Schulträger, um IT gemeinsam mit den dazu gehörenden Service- und Supportprozessen für eine oder mehrere Schulen zentral und wirtschaftlich bereitzustellen. UCS@school ergänzt UCS um zahlreiche Komponenten für den IT-Betrieb und den IT-gestützten Unterricht in der Schule.
Die Univention Management Console ermöglicht die zentrale, web-basierte Verwaltung aller Domänendaten (z.B. Benutzer, Gruppen, Rechner, DNS/DHCP). Die Speicherung der Daten erfolgt in einem Verzeichnisdienst auf Basis von OpenLDAP. Da viele Schuldaten primär in schulträgerspezifischen Systemen erfasst werden, bringt UCS@school unter anderem eine CSV-Datei-basierte Importschnittstelle für Schülerdaten mit.
Um den IT-gestützten Unterricht zu ergänzen, wurde die Benutzeroberfläche der Univention Management Console an die Anforderungen von Lehrern angepasst. Dies ermöglicht zum Beispiel die Organisation der Unterrichtsvorbereitung und Klassenraumplanung sowie die temporäre Sperrung des Internetzugangs für ausgewählte Computer. Lehrern ist es auch möglich, den Bildschirminhalt eines Schüler-PCs einzusehen, via Netzwerk individuelle Hilfestellungen zu geben oder einen beliebigen Desktop auf alle anderen Computer in der Klasse oder per Beamer zu übertragen. Auch bei im Schulalltag wiederkehrenden Tätigkeiten, wie dem Zurücksetzen von Passwörtern für Schüler-Benutzerkonten, werden Lehrer unterstützt.
Für die Bedienung der UCS@school-spezifischen Module der Univention Management Console steht ein zusätzliches Dokument [ucs-school-teacher] bereit.
Univention Corporate Server (UCS) bietet ein plattformübergreifendes Domänenkonzept mit einem gemeinsamen Vertrauenskontext zwischen Linux- und Windows-Systemen. Innerhalb einer UCS-Domäne ist ein Benutzer mit seinem Benutzernamen und Passwort auf allen Systemen bekannt, und kann für ihn freigeschaltete Dienste nutzen.
UCS@school baut auf das flexible Domänenkonzept von UCS auf und integriert einige schulspezifische Erweiterungen.
In einer Standard-UCS-Installation sind alle Benutzerkonten vom selben Typ und unterscheiden sich nur anhand ihrer Gruppenmitgliedschaften. In einer UCS@school-Umgebung ist jeder Benutzer einer Rolle zugeordnet, aus der sich Berechtigungen in der UCS@school-Verwaltung ergeben:
Überschneidungen der Benutzertypen Lehrer, Mitarbeiter und Schuladministrator sind möglich. So können z.B. Benutzerkonten erstellt werden, die eine Nutzung des Kontos als Lehrer und Mitarbeiter ermöglichen.
Für die Pflege der Benutzerkonten stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Die Bearbeitung von Benutzerkonten kann über die Univention Management Console erfolgen. Darüber hinaus bringt UCS@school flexible Importskripte mit. Sie lesen Tabulator-getrennte Importdateien ein, die üblicherweise aus vorhandenen Schulverwaltungssystemen extrahiert werden können und so einen automatisierten Abgleich ermöglichen.
Für den Betrieb von UCS@school an einer einzelnen Schule reicht ein Serversystem aus (dieses wird dann in der UCS-Systemrolle Domänencontroller Master installiert).
Für Schulträger oder große Schulen mit mehreren Standorten oder mit einer großen Anzahl an Clients, kann die UCS@school-Installation auf mehrere Server verteilt werden. Dabei wird ein Domänencontroller Master als der primäre Server zur Datenverwaltung genutzt. Für jeden Schul-Standort wird dann ein Domänencontroller Slave installiert, nachfolgend als Schulserver bezeichnet.
UCS@school unterstützt derzeit nur einen Schulserver pro Standort. Darüber hinaus können regulär weitere UCS-Systeme installiert und an den Schul-Standorten betrieben werden. Diese zusätzlichen UCS-Systeme können jedoch nicht in Verbindung mit UCS@school-Funktionalitäten (z.B. Klassenshares oder Druckermoderation) eingesetzt werden.
Ein Schulserver bietet alle an einem Standort verwendeten Dienste an. Die Anfragen an den LDAP-Verzeichnisdienst erfolgen dabei gegen einen lokalen LDAP-Server, der automatisch gegen den Domänencontroller Master fortlaufend repliziert und aktualisiert wird. Dies gewährleistet einen reibungslosen Betrieb, auch wenn die Verbindung zwischen Schulserver und dem zentralen Domänencontroller Master einmal ausfallen sollte.
Aus Sicherheitsgründen speichern die Schulservern nur eine Teilreplikation des LDAP-Verzeichnisses. Nur die für den Schulserver relevanten Teile (z.B. Benutzer und Gruppen der jeweiligen Schule) sowie die globalen Strukturen des LDAP-Verzeichnisses werden auf den Schul-Server übertragen.
Zur Unterteilung der im LDAP-Verzeichnisdienst hinterlegten Objekte und Einstellungen wird für jede Schule im LDAP-Verzeichnis eine eigene Organisationseinheit (OU) angelegt. Unterhalb dieser OU werden Container für z.B. Benutzerobjekte, Gruppen, DNS- und DHCP-Einstellungen, usw. angelegt. Diese OUs werden direkt unterhalb der LDAP-Basis angelegt. Der Name einer OU sollte sich auf Buchstaben und Ziffern sowie auf den Bindestrich beschränken, da er z.B. die Grundlage für Gruppen- und Rechnernamen bildet. Häufig kommen hier Schulnummern wie 712 oder zusammengesetzte Kürzel wie 28G01 oder gymmitte zum Einsatz.
Die Netze für den edukativen Bereich und für die Schulverwaltung müssen aus organisatorischen oder rechtlichen Gründen in der Regel getrennt werden. In UCS@school kann daher zusätzlich zur Unterteilung in Organisationseinheiten (OU) noch eine Unterteilung der OU in Verwaltungsnetz und Edukativnetz erfolgen.
Diese optionale Unterteilung findet auf Ebene der Serversysteme bzw. der Netzwerksegmente statt und sieht vor, dass mindestens ein Schulserver für das edukative Netz und ein Schulserver für das Verwaltungsnetz betrieben wird.
UCS@school basiert auf Univention Corporate Server (UCS). UCS@school wird dabei als Repository-Komponente eingebunden. Die Installation von UCS ist im UCS-Handbuch dokumentiert. Nachfolgend wird nur auf ggf. auftretende Unterschiede zur Grundinstallation von Univention Corporate Server sowie die Installation von UCS@school selbst eingegangen.
Im folgenden werden zwei Installationsvarianten beschrieben: die Installation als Single-Server-Lösung und die Installation als verteilte Master-Slave-Umgebung mit Schulservern. Single-Server-Umgebungen können auch nachträglich in Master-Slave-Umgebungen umgewandelt werden, indem Schulserver in die Domäne eingebunden werden.
Bei der UCS-Installation muss die Systemrolle Domänencontroller Master ausgewählt werden. Nach der UCS-Installation kann in Univention Management Console das Modul geöffnet und dort die Applikation UCS@school nachinstalliert werden. Nach Abschluss der Installation wird in Univention Management Console ein neues Modul angezeigt, mit welchem die wizardgesteuerte Konfiguration von UCS@school durchgeführt wird:
Während der Konfiguration werden benötigte Softwarepakete automatisch mitinstalliert. Somit sind nach der Konfiguration alle für die Datenpflege und Steuerung von UCS@school benötigten Pakete auf dem DC Master zugreifbar.
Installation und Konfiguration von UCS@school sollten mit einem Neustart des Systems abgeschlossen werden. Im Anschluss kann die weitere Konfguration der Schule vorgenommen werden, siehe Kapitel 5.
Bei der UCS-Installation muss die Systemrolle Domänencontroller Master ausgewählt werden. Nach der UCS-Installation kann in Univention Management Console das Modul geöffnet und dort die Applikation UCS@school nachinstalliert werden. Nach Abschluss der Installation wird in Univention Management Console ein neues Modul UCS@school-Konfigurationsassistenten angezeigt, mit welchem die wizardgesteuerte Konfiguration von UCS@school durchgeführt wird:
Während der Konfiguration werden benötigte Softwarepakete automatisch mitinstalliert. Somit sind nach der Konfiguration alle für die Datenpflege benötigten Pakete auf dem DC Master zugreifbar.
Installation und Konfiguration von UCS@school sollten mit einem Neustart des Systems abgeschlossen werden.
Auf Servern mit der Rolle Domänencontroller Backup (kurz DC Backup) werden alle Domänendaten und SSL-Sicherheitszertifikate als Nur-Lese-Kopie gespeichert.
Ein DC Backup dient als Fallback-System des DC Master. Sollte dieser ausfallen, kann ein DC Backup die Rolle des DC Master dauerhaft übernehmen. Der Einsatz eines DC Backup ist optional.
Sofern DC Backup-Systeme in der Domäne vorhanden sind, muss dort ebenfalls UCS@school installiert und konfiguriert werden, um durch mitinstallierte LDAP-ACLs eine einheitliche LDAP-Replikation zu gewährleisten. Auf den DC Backup-Systemen muss die Konfiguration über den UCS@school-Konfigurationsassistenten erfolgen, bevor der erste Schulserver installiert und in die Domäne aufgenommen wird.
Die Installation und Konfiguration von UCS@school auf einem DC Backup erfolgt analog zur in Abschnitt 3.2.1 beschriebenen Installation des DC Master.
An jedem Schul-Standort muss ein Schulserver installiert werden.
Bei der UCS-Installation muss die Systemrolle Domänencontroller Slave (kurz DC Slave) ausgewählt werden. Nach der UCS-Installation kann in Univention Management Console das Modul geöffnet und dort die Applikation UCS@school nachinstalliert werden. Nach Abschluss der Installation wird in Univention Management Console ein neues Modul angezeigt, mit welchem die wizardgesteuerte Konfiguration von UCS@school auf dem DC Slave durchgeführt wird:
Während der Konfiguration werden benötigte Softwarepakete automatisch mitinstalliert und ein erneuter Domänenbeitritt durchgeführt. Somit sind nach der Konfiguration alle für die Steuerung von UCS@school benötigten Pakete auf dem DC Slave zugreifbar.
Wurde während der Installation des DC Slaves ein DHCP-Server installiert, ist es für die korrekte Funktion des DHCP-Servers notwendig, dass das DHCP-Server-Objekt des DC Slaves (zu finden unter cn=dhcp,
) in den entsprechenden DHCP-Container der OU verschoben wird (LDAPBASIS
cn=dhcp,ou=
).
OUNAME
,LDAPBASIS
Installation und Konfiguration von UCS@school sollten mit einem Neustart des Systems abgeschlossen werden.
Die Einrichtung eines Schulservers ist auch ohne das oben beschriebene UMC-Konfigurationsmodul möglich, bzw. notwendig, wenn während des Konfigrationsprozesses Probleme auftreten sollten. Dazu müssen die in diesem Abschnitt beschriebenen Schritte manuell durchgeführt werden.
Vor dem Domänenbeitritt des Schulservers muss die Organisationseinheit des Schulservers in der Univention Management Console des DC Masters angelegt werden (siehe Abschnitt 5.1).
Anschließend muss das System erneut der Domäne beitreten. Dies erfolgt auf der Kommandozeile
durch Aufruf des Befehls univention-join
.
Der Domänencontroller Master wird im Regelfall durch eine DNS-Abfrage ermittelt. Wenn das nicht möglich
sein sollte, kann der Rechnername des DC Master auch durch den Parameter -dcname
direkt angegeben werden. Der Rechnername muss dabei als vollqualifizierter Name
angegeben werden, also beispielsweise master.schule.de.
HOSTNAME
Als Join-Account wird ein Benutzerkonto bezeichnet, das berechtigt ist, Systeme der UCS-Domäne
hinzuzufügen. Standardmäßig ist dies der Benutzer Administrator oder ein
Mitglied der Gruppe Domain Admins. Der Join-Account kann durch den Parameter
-dcaccount
an ACCOUNTNAME
univention-join
übergeben werden.
UCS@school stellt eine Reihe von Modulen für die Univention Management Console bereit, die für den IT-gestützten Unterricht verwendet werden können.
Im folgenden werden die Module kurz beschrieben. Eine ausführliche Beschreibung der Verwendung der Module findet sich im separaten Handbuch für Lehrer [ucs-school-teacher].
Einige Module stehen Lehrern und Schuladministratoren zur Verfügung während andere Module nur Schuladministratoren vorbehalten sind:
Das Modul Computerraum erlaubt die Kontrolle der Schüler-PCs und des Internetzugangs während einer Schulstunde. Der Internetzugang kann gesperrt oder freigegeben werden und einzelne Internetseiten können gezielt freigegeben werden. Wenn eine entsprechende Software (iTALC) auf den Schüler-PCs installiert ist, besteht auch die Möglichkeit diese PCs zu steuern. So kann beispielsweise der Bildschirm gesperrt werden, so dass in einer Chemie-Stunde die ungeteilte Aufmerksamkeit auf ein Experiment gelenkt werden kann.
Außerdem kann der Bildschiminhalt eines PCs auf andere Systeme übertragen werden. Dies erlaubt es Lehrern, auch ohne einen Beamer Präsentationen durchzuführen.
Jeder Schüler ist Mitglied seiner Klasse. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit mit dem Modul Arbeitsgruppen verwalten Schüler in klassenübergreifende Arbeitsgruppen einzuordnen.
Das Anlegen einer Arbeitsgruppe legt automatisch einen Datenbereich auf dem Schulserver an, auf den alle Mitglieder der Arbeitsgruppe Zugriff haben.
Lehrer können Schüler zu Arbeitsgruppen hinzufügen oder entfernen, aber keine neuen Arbeitsgruppen anlegen. Dies muss von einem Schuladministrator vorgenommen werden.
Für die Filterung des Internetzugriffs wird ein Proxy-Server eingesetzt, der bei dem Abruf einer Internetseite prüft, ob der Zugriff auf diese Seite erlaubt ist. Ist das nicht der Fall, wird eine Informationsseite angezeigt. Dies wird in Kapitel 8 weitergehend beschrieben.
Wenn Schüler beispielsweise in einer Schulstunde in der Wikipedia recherchieren sollen, kann eine Regelliste definiert werden, die Zugriffe auf alle anderen Internetseiten unterbindet. Diese Regelliste kann dann vom Lehrer zugewiesen werden.
Mit der Funktion
können die Regeln verwaltet werden.Die Daten eines Schulservers werden in einer Organisationseinheit (OU) - einem Teilbaum des LDAP-Verzeichnisses - gespeichert. Nur die für einen Schulserver relevanten Daten werden dorthin übertragen.
Eine Schule, die mit UCS@school verwaltet werden soll, muss in der Univention Management Console auf dem Domänencontroller Master registriert werden. Dort muss in der Modulgruppe UCS@school Administration das Modul aufgerufen werden.
Als schule719 oder gymnasium-mitte. Der ist der Name des Schulservers. In einer Single-Server-Umgebung ist die Angabe nicht erforderlich. Nach dem erfolgreichen Anlegen der Schule erscheint eine Statusmeldung.
ist ein Bezeichner für die Schule einzutragen, z.B.Wurde ein Schulserver angegeben, wird dieser automatisch als Dateiserver für Klassen- und Benutzerfreigaben verwendet (siehe Abschnitt 7.2).
Wenn der Schulserver für diese Schule schon installiert wurde, sollte das System nun der Domäne beitreten (siehe Abschnitt 3.3), bevor Schülerkonten angelegt werden können.
Der Import der Schüler-, Lehrer- und Mitarbeiterdaten erfolgt in der Regel zentral für den gesamten Schulträger und ist in Kapitel 6 beschrieben.
Rechner können entweder manuell oder über ein Import-Skript angelegt werden.
Die Daten eines Schulservers werden in einer Organisationseinheit (OU) - einem Teilbaum des LDAP-Verzeichnisses - gespeichert. Nur die für einen Schulserver relevanten Daten werden dorthin übertragen.
Anschließend treten die Windows-PCs, wie im UCS-Handbuch beschrieben, der Domäne bei.
Ein einzelner Schul-PC kann in der Univention Management Console auf dem Domänencontroller Master registriert werden. Dort muss in der Modulgruppe UCS@school Administration das Modul aufgerufen werden. Existiert mehr als eine Schule, ist die entsprechende Schule auszuwählen. Es stehen zwei Arten von Rechnern zur Auswahl: oder ein (z.B. ein Netzwerkdrucker mit eigener IP-Adresse).
Die Angabe von
, und ist verpflichtend. Die kann in den meisten Fällen auf der Voreinstellung belassen werden. Die MAC-Adresse ist nötig für die Vergabe der IP-Adressen per DHCP.
Der Import mehrerer PCs erfolgt über das
Skript /usr/share/ucs-school-import/scripts/import_computer
,
das auf dem Domänencontroller Master als Benutzer root aufgerufen werden muss.
Es erwartet den Namen einer CSV-Datei als ersten Parameter, die in
folgender Syntax definiert wird. Die einzelnen Felder sind durch ein
Tabulatorzeichen zu trennen.
Es ist zu beachten, dass Computernamen domänenweit eindeutig sein müssen. Das heißt ein Computer windows01 kann nicht in mehreren OUs verwendet werden. Um die Eindeutigkeit zu gewährleisten, wird empfohlen, jedem Computernamen die OU voranzustellen oder zu integrieren (z.B. 712win01 für Schule 712).
Feld | Beschreibung | Mögliche Werte | Beispiel |
---|---|---|---|
Rechnertyp | Typ des Rechnerobjektes | ipmanagedclient, macos, windows | windows |
Name | Zu verwendender Rechnername | --- | win28g01-01 |
MAC-Adresse | MAC-Adresse (wird für DHCP benötigt) | --- | 00:0c:29:12:23:34 |
OU | OU, in der das Rechnerobjekt modifiziert werden soll | --- | 28G01 |
IP-Adresse (/ Netzmaske) | IP-Adresse des Rechnerobjektes und optional die passende Netzmaske | --- | 10.0.5.45/255.255.255.0 |
(Inventarnr.) | Optionale Inventarnummer | --- | TR47110815-XA-3 |
(Zone) | Optionale Zone | edukativ, verwaltung | edukativ |
Die Subnetzmaske kann sowohl als Prefix (24) als auch in Oktettschreibweise (255.255.255.0) angegeben werden. Die Angabe der Subnetzmaske ist optional. Wird sie weggelassen, wird die Subnetzmaske 255.255.255.0 angenommen.
Wird im Feld IP-Adresse (/ Netzmaske) nur ein Subnetz angegeben (z.B. 10.0.5.0), wird dem Computerobjekt automatisch die nächste freie IP-Adresse aus diesem Subnetz zugewiesen.
Beispiel für eine Importdatei:
ipmanagedclient router28g01-01 10:00:ee:ff:cc:02 28G01 10.0.5.1 windows win28g01-01 10:00:ee:ff:cc:00 28G01 10.0.5.5 windows win28g01-02 10:00:ee:ff:cc:01 28G01 10.0.5.6 macos mac28g01-01 10:00:ee:ff:cc:03 28G01 10.0.5.7 ipmanagedclient printer28g01-01 10:00:ee:ff:cc:04 28G01 10.0.5.250
Die importierten Rechner werden so konfiguriert, dass ihnen die angegebene IP-Adresse automatisch per DHCP zugeordnet wird (sofern auf dem Schulserver der DHCP-Dienst installiert ist) und der angegebene Rechnername über das Domain Name System (DNS) aufgelöst werden kann.
Der Import der Drucker kann skriptbasiert über das
Skript /usr/share/ucs-school-import/scripts/import_printer
erfolgen,
das auf dem Domänencontroller Master als Benutzer root aufgerufen werden muss.
Es erwartet den Namen einer CSV-Datei als ersten Parameter, die in
folgender Syntax definiert wird. Die einzelnen Felder sind durch ein
Tabulatorzeichen zu trennen.
Feld | Beschreibung | Mögliche Werte | Beispiel |
---|---|---|---|
Aktion | Art der Druckermodifkation | A=Hinzufügen, M=Modifizieren, D=Löschen | A |
OU | OU, in der das Druckerobjekt modifiziert werden soll | --- | 28G01 |
Druckserver | Name des zu verwendenden Druckservers | --- | dc28g01-01 |
Name | Name der Druckerwarteschlange | --- | laserdrucker |
URI | URI, unter dem der Drucker erreichbar ist | --- | lpd://10.0.5.250 |
Die Druckerwarteschlange wird beim Anlegen eines neuen Druckers auf dem im Feld Druckserver angegebenen Druckserver eingerichtet. Das URI-Format unterscheidet sich je nach angebundenem Drucker und ist im Druckdienste-Kapitel des UCS-Handbuchs beschrieben.
Über das Helpdesk-Modul können Lehrer per E-Mail Kontakt zum
Helpdesk-Team einer Schule aufnehmen. Damit dieses Modul genutzt
werden kann, muss auf dem jeweiligen Server die
Univention Configuration Registry-Variable ucsschool/helpdesk/recipient
auf die E-Mail-Adresse
des zuständigen Helpdesk-Teams gesetzt werden.
Netzwerke können über das
Skript /usr/share/ucs-school-import/scripts/import_networks
importiert werden. Das Skript muss auf dem Domänencontroller Master als
Benutzer root aufgerufen werden. Das Format der Import-Datei
ist wie folgt aufgebaut:
Feld | Beschreibung | Mögliche Werte |
---|---|---|
OU | OU des zu modifizierenden Netzwerks | 28G01 |
Netzwerk | Netzwerk und Subnetzmaske | 10.0.5.0/255.255.255.0 |
(IP-Adress-Bereich) | Bereich, aus dem IP-Adressen für neuangelegte Systeme automatisch vergeben werden | 10.0.5.10-10.0.5.140 |
(Router) | IP-Adresse des Routers | 10.0.5.1 |
(DNS-Server) | IP-Adresse des DNS-Servers | 10.0.5.2 |
(WINS-Server) | IP-Adresse des WINS-Servers | 10.0.5.2 |
Beispiel für eine Importdatei:
28G01 10.0.5.0 10.0.5.1 10.0.5.2 10.0.5.2 28G01 10.0.6.0/25 10.0.6.5-10.0.6.120 10.0.6.1 10.0.6.2 10.0.6.15
Wird für das Feld Netzwerk keine Netzmaske angegeben, so wird automatisch die Netzmaske 255.255.255.0 verwendet. Sollte der IP-Adressbereich nicht explizit angegeben worden sein, wird der Bereich X.Y.Z.20-X.Y.Z.250 verwendet.
Zur Vereinfachung der Administration der Netzwerke steht zusätzlich das Skript
import_router
zur Verfügung, das nur den Default-Router für das
angegebene Netzwerk neu setzt. Es verwendet das gleiche Format wie
import_networks
.
Die meisten Freigaben in einer UCS@school-Umgebung werden automatisch
erstellt; jede Klasse oder Arbeitsgemeinschaft verfügt über eine
gemeinsame Freigabe. Weiterhin existiert mit
der Marktplatz-Freigabe je Schule eine schulweite Freigabe. Das Erstellen der Marktplatzfreigabe beim
Anlegen einer OU kann durch das Setzen der Univention Configuration Registry-Variable ucsschool/import/generate/marktplatz
auf den
Wert no verhindert werden.
Diese Freigaben müssen zwingend auf dem Schulserver bereitgestellt werden, um die von UCS@school bereitgestellten Funktionen nutzen zu können.
Weitere Freigaben werden, wie in einer Standard-UCS-Installation, über das UMC-Modul ucs-handbuch].
auf dem Domänencontroller Master angelegt. Weiterführende Dokumentation findet sich im Freigaben-Kapitel des UCS-Handbuchs [Die Freigaben müssen unterhalb der OU der Schule angelegt werden, die Auswahl findet mit der Option gym17 muss beispielsweise gym17/shares ausgewählt werden.
beim Anlegen einer Freigabe statt. Bei eine OUBenutzerkonten für Schuladministratoren können über das UMC-Modul
auf dem Domänencontroller Master angelegt werden.Die Schuladministratoren müssen unterhalb der OU der Schule im Container cn=users,cn=admins angelegt werden. Die Auswahl findet mit der Option beim Anlegen eines Benutzers statt. Bei einer OU gym17 muss beispielsweise gym17/users/admins ausgewählt werden.
Der Benutzer muss außerdem im Reiter admins-OU, also z.B. admins-gym17.
in die GruppeWenn der Schuladministrator auch als Lehrer tätig ist, muss der Benutzer außerdem in die Gruppe lehrer-OU aufgenommen, also z.B. lehrer-gym17.
Druckerfreigaben werden, wie in einer Standard-UCS-Installation, über das UMC-Modul ucs-handbuch].
auf dem Domänencontroller Master angelegt. Weiterführende Dokumentation findet sich im Druckdienste-Kapitel des UCS-Handbuchs [Die Drucker müssen unterhalb der OU der Schule angelegt werden, die Auswahl findet mit der Option gym17 muss beispielsweise gym17/printers ausgewählt werden.
beim Anlegen eines Drucker statt. Bei der OUFür die Verwendung der Druckermoderation muss ein PDF-Drucker eingerichtet werden. Dieser muss ebenfalls unterhalb der Schul-OU angelegt werden. Dabei müssen folgende Werte gesetzt werden:
Mitarbeiter werden über das UMC-Modul
auf dem Domänencontroller Master angelegt.Die Mitarbeiterkonten müssen unterhalb der OU der Schule im Container cn=users,cn=mitarbeiter angelegt werden, die Auswahl findet mit der Option beim Anlegen eines Benutzers statt. Bei einer OU gym17 muss beispielsweise gym17/users/mitarbeiter ausgewählt werden.
Der Benutzer muss außerdem im Reiter mitarbeiter-OU, also z.B. mitarbeiter-gym17.
in die GruppeDie Verwaltung der Schüler- und Lehrerdaten und deren Aktualisierung zum Schuljahreswechsel (Versetzungen, Schulabgänge etc.) erfolgt in der Regel durch die Schulverwaltung. Hierbei wird eine große Anzahl an Lösungen zur Datenpflege eingesetzt, die sich von Schulträger zu Schulträger unterscheidet.
Die Benutzerverwaltung von UCS@school ist darauf ausgelegt, dass die primäre Verwaltung der Schuldaten weiterhin durch die Schulverwaltung erfolgt. Diese Daten werden dann in eine Datei im CSV-Format exportiert und in UCS@school importiert. Die einzelnen Felder der CSV-Datei sind durch ein Tabulatorzeichen zu trennen.
Für punktuelle Anpassungen - etwa ein Schulwechsel mitten im Schuljahr - besteht auch die Möglichkeit einzelne Schüler manuell anzulegen. Dies wird im UCS@school-Handbuch für Lehrkräfte beschrieben.
Der Import der Schuldaten ist bei Single-Server- und verteilten Umgebungen identisch.
Der Import von Benutzern erfolgt über das
Skript /usr/share/ucs-school-import/scripts/import_user
,
das auf dem Domänencontroller Master als Benutzer root gestartet werden muss.
Es erwartet den Namen einer CSV-Datei als ersten Parameter. Das Format
der Eingabedatei ist wie folgt aufgebaut:
Tabelle 6.1. Aufbau der Datenzeilen für den Benutzer-Import
Feld | Beschreibung | Mögliche Werte | Beispiel |
---|---|---|---|
Aktion | Art der Benutzermodifikation | A=Hinzufügen, M=Modifizieren, D=Löschen | A |
Benutzername | Der zum Login verwendete Benutzername | --- | m.mustermann |
Nachname | Der Nachname des Benutzers | --- | Mustermann |
Vorname | Der Vorname des Benutzers | --- | Michael |
OU | Die OU, unter der der Benutzer angelegt werden soll | --- | 28G01 |
Klasse | Name der Klasse des Benutzers; nur Lehrer können in mehreren Klassen vertreten sein! | --- | 1A,1B,2A,4C |
Rechte | derzeit ungenutzt; das Feld sollte leer bleiben, so dass 2 Tabulator-Zeichen aufeinander folgen | --- | |
Email-Adresse | Mailadresse des Benutzers | --- | m.musterm@beispiel.edu |
(Lehrer) | Definiert, ob der Benutzer ein Lehrer ist | 0=Kein Lehrer, 1=Lehrer | 1 |
(Aktiv) | Definiert, ob das Benutzerkonto beim Anlegen sofort aktiviert wird | 0=nicht aktivieren, 1=aktivieren | 1 |
(Mitarbeiter) | Definiert, ob der Benutzer ein Mitarbeiter ist | 0=Kein Mitarbeiter, 1=Mitarbeiter | 0 |
Ein Beispiel für eine Importdatei:
A max Mustermann Max 28G01 1A max@schule.edu 0 1 0 M m.musterma Mustermann Moritz 28G01 1A,2D,4C m.m@schule.edu 1 1 0 D a.musterfr Musterfrau Anke 28G01 2B a.mfr@schule.edu 1 1 1
Über das Feld Aktion kann die Art der Benutzermodifikation gesteuert werden. Folgende Aktionen sind definiert:
Aktion | Beschreibung |
---|---|
A | Hinzufügen |
M | Modifizieren |
D | Löschen |
Auch beim Löschen (Aktion D) müssen gültige Werte übergeben werden.
Die Angabe von Klassen bezieht sich bei Schülern in der Regel auf eine einzelne Klasse. Lehrer können dagegen in mehreren Klassen vertreten sein. Diese sollten auch angegeben werden (kommasepariert), damit die Benutzerkonten der Lehrer automatisch in die jeweilige Klassengruppe eingetragen werden und sie somit auch Zugriff auf die jeweilige Dateifreigabe der Klasse erhalten.
Die optionalen Felder Lehrer und Mitarbeiter bestimmen die Rolle des Benutzers im System. Werden die Werte nicht angegeben, so wird der Benutzer mit der Rolle Schüler angelegt. Es ist möglich einem Benutzer sowohl die Rollen Lehrer und Mitarbeiter zu geben.
Über das optionale Feld Aktiv wird gesteuert, ob das Benutzerkonto aktiviert werden soll. Ist kein Wert angegeben, wird das Konto automatisch aktiviert.
Die Benutzerkonten werden mit einem zufälligen, unbekannten Passwort initialisiert. Mehrere Personengruppen können die Konten freischalten:
Mit den folgenden Univention Configuration Registry-Variablen kann für Schüler, Lehrer, Schuladministratoren und Mitarbeiter eine UMC-Richtlinie zugewiesen werden, die festlegt, welche UMC-Module bei einer Anmeldung der entsprechenden Benutzergruppe angezeigt werden. Hierbei muss der LDAP-DN (Distinguished Name) der Richtlinie angegeben werden.
ucsschool/ldap/default/policy/umc/pupils
gilt für Anmeldungen von Schülernucsschool/ldap/default/policy/umc/teachers
gilt für Anmeldungen von Lehrernucsschool/ldap/default/policy/umc/admins
gilt für Anmeldungen von Schuladministratorenucsschool/ldap/default/policy/umc/staff
gilt für Anmeldungen von MitarbeiternWenn die UCR-Variablen auf den Wert None gesetzt sind, wird für den jeweiligen Benutzertyp keine Richtlinie verknüpft. Es müssen dann eigene Richtlinien an die Container gebunden werden.
Klassen und Arbeitsgruppen werden in der Regel durch die entsprechenden UMC-Module verwaltet (siehe UCS@school-Lehrerhandbuch [ucs-school-teacher]). Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, Klassen skriptbasiert zu importieren.
Es ist zu beachten, dass die Klassennamen domänenweit eindeutig sein müssen. Das heißt eine Klasse 1A kann nicht in mehreren OUs verwendet werden. Daher sollte jedem Klassennamen die OU vorangestellt werden. Bei der Erstellung von Klassen über das UMC-Modul Klasse hinzufügen geschieht dies automatisch. Sprechende Namen, wie zum Beispiel Igel oder BiologieAG, sind für Klassennamen ebenso möglich wie Buchstaben-Ziffern-Kombinationen (10R). Beispiele für die Schule gym123:
gym123-1A gym123-1B gym123-2A gym123-Igel
Das Dateiformat für die Gruppen-Importdatei ist wie folgt aufgebaut:
Tabelle 6.2. Aufbau der Datenzeilen für den Gruppen-Import
Feld | Beschreibung | Mögliche Werte | Beispiel |
---|---|---|---|
Aktion | Art der Gruppenmodifikation | A=Hinzufügen, M=Modifizieren, D=Löschen | A |
OU | OU, in der die Gruppe modifiziert werden soll | --- | 28G01 |
Gruppenname | Der Name der Gruppe | --- | 28G01-1A |
(Beschreibung) | Optionale Beschreibung der Gruppe | --- | Klasse 1A |
Ein Beispiel für eine Importdatei:
A 28G01 28G01-1A Klaaassen 1A A 28G01 28G01-LK-Inf Leistungskurs Informatik M 28G01 28G01-1A Klasse 1A D 28G01 28G01-LK-Inf Leistungskurs Informatik D 28G01 28G01-R12 Klasse R12
Zum Schuljahreswechsel stehen zahlreiche Änderungen in den Benutzerdaten an: Schüler werden in eine höhere Klasse versetzt, der Abschlussjahrgang verlässt die Schule und ein neuer Jahrgang wird eingeschult.
Ein Schuljahreswechsel erfolgt in vier Schritten:
Die bestehenden Klassen sollten umbenannt werden. Dies stellt sicher, dass Dateien, die auf einer Klassenfreigabe gespeichert werden und somit einer Klasse zugeordnet sind, nach dem Schuljahreswechsel weiterhin der Klasse unter dem neuen Klassennamen zugeordnet sind.
Die ältesten Klassen (die der Abgänger zum Schulende) müssen zuvor
gelöscht werden. Die Umbenennung erfolgt über das
Skript /usr/share/ucs-school-import/scripts/rename_class
,
das auf dem Domänencontroller Master als Benutzer root aufgerufen werden
muss. Es erwartet den Namen einer tab-separierten CSV-Datei als ersten
Parameter. Die CSV-Datei enthält dabei pro Zeile zuerst den alten und dann den
neuen Klassennamen, z.B.
gymmitte-6B gymmitte-7B gymmitte-5B gymmitte-6B
Die Reihenfolge der Unbenennung ist wichtig, da die Umbenennung sequentiell erfolgt und der Zielname nicht existieren darf.
Microsoft Windows-Clients werden in Univention Corporate Server (UCS) mithilfe von Samba integriert und verwaltet. Die Windows-Clients authentifizieren sich dabei gegen den Samba-Server. Auch Datei- und Druckdienste werden für die Windows-Clients über Samba bereitgestellt. Weitere Hinweise finden sich in Abschnitt 7.1.
Die Netzkonfiguration der Clients kann zentral über in UCS integrierte DNS- und DHCP-Dienste durchgeführt werden. Weitere Hinweise finden sich in Abschnitt 5.5.
Auf den Windows-Clients der Schüler kann die Software iTALC installiert werden. Sie erlaubt es Lehrern, über ein UMC-Modul den Desktop der Schüler einzuschränken und z.B. Bildschirme und Eingabegeräte zu sperren. Außerdem kann ein Übertragungsmodus aktiviert werden, der die Bildschirmausgabe des Desktops des Lehrers auf die Schülerbildschirme überträgt. Die Installation von iTALC wird in Abschnitt 7.3 beschrieben.
In Univention Corporate Server 3.x stehen zwei verschiedene Samba-Varianten zur Auswahl:
Samba 4 ist die nächste Generation der Samba-Suite. Die wichtigste Neuerung von Samba 4 besteht in der Unterstützung von Domänen-, Verzeichnis- und Authentifizierungsdiensten, die kompatibel zu Microsoft Active Directory sind. Mit Samba 4 lassen sich deswegen Active Directory-kompatible Windows-Domänen aufbauen. Diese ermöglichen auch die Verwendung der von Microsoft bereit gestellten Werkzeuge beispielsweise für die Verwaltung von Benutzern oder Gruppenrichtlinien (GPOs). Die aktuell vom Samba-Projekt veröffentlichten Versionen von Samba 4 unterliegen in der Weiterentwicklung noch stärkeren Änderungen als Samba 3. Univention hat die benötigten Komponenten für die Bereitstellung von Active Directory kompatiblen Domänendiensten mit Samba 4 getestet und in enger Zusammenarbeit mit dem Samba-Team in UCS integriert. Parallel dazu wurde für UCS Samba 3 mit Samba 4 integriert. Somit werden auch bei Verwendung der Active Directory kompatiblen Domänendienste die erprobten Datei- und Druckdienste aus Samba 3 verwendet.
Bei der Verwendung von Samba 4 in einer verteilten Mehr-Server-Umgebung ist es zwingend erforderlich, dass alle Windows-Clients ihren jeweiligen Schul-DC als DNS-Server verwenden, um einen fehlerfreien Betrieb zu gewährleisten.
Bei Neuinstallationen von UCS@school wird standardmäßig Samba 4 empfohlen. Umgebungen, die von einer Vorversion aktualisiert wurden, können von Samba 3 auf Samba 4 migriert werden. Das dafür notwendige Vorgehen ist unter der folgenden URI dokumentiert:
http://wiki.univention.de/index.php?title=UCS%40school_Samba_3_to_Samba_4_Migration
Weiterführende Hinweise zur Konfiguration von Samba finden sich im UCS-Handbuch [ucs-handbuch].
Beim Anlegen einer neuen Klasse bzw. eines Benutzers wird automatisch eine Klassenfreigabe für die Klasse bzw. eine Heimatverzeichnisfreigabe für den Benutzer eingerichtet. Der für die Einrichtung der Freigabe notwendige Dateiserver wird in den meisten Fällen ohne manuellen Eingriff bestimmt. Dazu wird am Schul-OU-Objekt bei der Registrierung einer Schule automatisch der in der Univention Management Console angegebene Schulserver als Dateiserver jeweils für Klassen- und Benutzerfreigaben hinterlegt.
Die an der Schul-OU hinterlegte Angabe bezieht sich ausschließlich auf neue Klassen- und Benutzerobjekte und hat keinen Einfluss auf bestehende Objekte im LDAP-Verzeichnis. Durch das Bearbeiten der entsprechenden Schul-OU im UMC-Modul LDAP-Verzeichnis können die Standarddateiserver für die geöffnete Schul-OU nachträglich modifiziert werden.
Es ist zu beachten, dass die an der Schul-OU hinterlegten Dateiserver nur in einer Multi-Server-Umgebung ausgewertet werden. In einer Single-Server-Umgebung wird für beide Freigabetypen beim Anlegen neuer Objekte immer der Domänencontroller Master als Dateiserver konfiguriert.
Für die Kontrolle und Steuerung der Schüler-PCs integriert UCS@school optional die Software iTALC. Dieses Kapitel beschreibt die Installation von iTALC auf den Schüler-PCs. Die Administration durch die Lehrkräfte ist in der UCS@school-Lehrerdokumentation [ucs-school-teacher] beschrieben.
Für die Nutzung der Rechnerüberwachungs- und präsentationsfunktionen in der Computerraumverwaltung (siehe Abschnitt 4.1) wird vorausgesetzt, dass auf den Windows-Clients iTALC installiert wurde.
iTALC ist Open Source-Software und kann unter http://italc.sf.net/ heruntergeladen. Interoperabilitätstests zwischen UCS@school 3.1 und iTALC wurden ausschließlich mit der iTALC-Version 2.0 unter Windows XP und Windows 7 (32 und 64 Bit) durchgeführt.
iTALC bringt ein Installationsprogramm mit, das durch alle notwendigen Schritte führt. Während der Installation sollte nur der iTALC Service installiert und der iTALC Master abgewählt werden.
Die Babylon-Toolbar ist für die Funktion von UCS@school nicht notwendig und braucht daher nicht installiert zu werden.
Nach der Installation von iTALC auf dem Windows-Client muss der öffentliche Schlüssel
importiert werden, damit der Schulserver Zugriff auf das installierte iTALC-Backend erhält. Dies
erfolgt durch Aufruf der iTALC Management Console unter scripts
abgelegt (Kommt Samba 3 zum Einsatz, wird der Schlüssel auf der
Netlogon-Freigabe abgelegt). Die Datei italc-key.pub
muss in
italc-key.key.txt
umbenannt und kopiert werden, damit sie von dem Assistenten
eingelesen werden kann.
Außerdem sollte auf den Windows-Clients sichergestellt werden, dass die installierte System-Firewall so konfiguriert ist, dass Port 11100 nicht blockiert wird. Dies ist Voraussetzung für eine funktionierende Umgebung, da iTALC diesen Port für die Kommunikation mit dem Schulserver bzw. anderen Computern verwendet.
In der Grundeinstellung läuft auf jedem Schulserver (bzw. im Single-Server-Betrieb auf dem Domänencontroller Master) ein Proxy-Server auf Basis von Squid in Zusammenspiel mit Squidguard. Der Proxy erlaubt Lehrern in Schulstunden den Zugriff auf einzelne Webseiten zu beschränken oder auch generell bestimmte Webseiten zu sperren. Dies ist in der UCS@school-Lehrerdokumentation [ucs-school-teacher] beschrieben.
Der Proxyserver muss zwingend auf dem jeweiligen Schulserver betrieben werden.
Die Proxykonfiguration wird in der Grundeinstellung durch DHCP verteilt, diese Einstellung wird jedoch nicht von allen Browsern unterstützt. Die Konfiguration kann alternativ über eine Proxy-Autokonfigurationsdatei (PAC-Datei) automatisiert werden. In PAC-Dateien sind die relevanten Konfigurationparameter zusammengestellt. Die PAC-Datei eines Schulservers steht unter der folgenden URL bereit:
http://
schulserver.domaene.de
/proxy.pac
Im Internet Exlorer 8 wird die PAC-Datei beispielsweise unter
zugewiesen.In Firefox 10 kann die PAC-Datei im Menü unter
zugewiesen werden.Bei Einsatz von Samba 4 kann die Proxy-Konfiguration alternativ auch über Gruppenrichtlinien zugewiesen werden.
RADIUS ist ein Authentifizierungsprotokoll für Rechner in Computernetzen. Es wird in UCS@school für die Authentifizierung von Rechnern für den Wireless-LAN-Zugriff eingesetzt.
Der RADIUS-Server muss auf den Access Points konfiguriert werden. Die vom Client übertragenen Benutzerkennungen werden dann durch den festgelegten RADIUS-Server geprüft, der wiederum für die Authentifizierung auf den UCS-Verzeichnisdienst zugreift.
Um RADIUS-Unterstützung einzurichten muss das Paket ucs-school-radius-802.1x auf dem Schulserver der Schule installiert werden, in der WLAN-Authentifizierung eingerichtet werden soll. Außerdem muss das Paket ucs-school-webproxy auf dem Schulserver installiert sein.
Nun müssen alle Access Points der Schule in der Konfigurationsdatei
/etc/freeradius/clients.conf
registriert werden. Pro Access
Point sollte ein zufälliges Passwort erstellt werden. Dies kann
z.B. mit dem Befehl makepasswd
geschehen. Die
Kurzbezeichnung ist frei wählbar. Ein Beispiel für einen solchen
Eintrag für einen Access Point:
client 192.168.100.101 { secret = a9RPAeVG shortname = AP01 }
Nun müssen die Access Points konfiguriert werden. Die dafür nötigen Schritte unterscheiden sich je nach Hardwaremodell, prinzipiell müssen die folgenden vier Optionen konfiguriert werden:
/etc/freeradius/clients.conf
hinterlegte Passwort
Der zugreifende Client muss das SSL-Zertifikat des Radius-Servers importieren und eine Netzwerkverbindung mit den folgenden Parametern konfigurieren:
Die Konfiguration unterscheidet sich je nach Betriebsystem des Clients. Im Univention Wiki findet sich eine exemplarische Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einrichtung unter Windows XP: http://wiki.univention.de/index.php?title=Einrichtung-WLAN-Authentifizierung-WinXP.
In der Grundeinstellung ist der WLAN-Zugriff nicht zugelassen. Um einzelnen Benutzergruppen WLAN-Zugriff zu gestatten, muss in der Univention Management Console im Modul
eine Regel hinzugefügt - oder eine bestehende editiert werden -, in der die Option aktiviert ist.Weiterführende Dokumentation zur Freigabe des WLAN-Zugriffs finden sich in der UCS@school-Lehrerdokumentation [ucs-school-teacher].
Während des Datenimports kann es notwendig sein, dass in Abhängigkeit von der jeweiligen Umgebung zusätzlich einige weitere Einstellungen vorgenommen werden müssen. Mit den Pre- und Post-Hook-Skripten besteht die Möglichkeit vor und nach dem Import eines Objektes, Skripte auszuführen. Zu allen Objekten und den davon jeweils unterstützten Operationen können mehrere Skripte definiert werden, die dann vor und nach den Operationen Anpassungen vornehmen.
Damit die Import-Skripte die Hook-Skripte finden können, müssen diese unterhalb
des Verzeichnisses /usr/share/ucs-school-import/hooks/
abgelegt
werden. Dort gibt es für jede unterstützte Operation ein eigenes
Unterverzeichnis. Beispielsweise gibt es das Verzeichnis
user_create_pre.d
, das alle Skripte enthalten muss, die vor dem
Import eines Benutzers ausgeführt werden sollen. Alle weiteren Verzeichnisse
sind nach dem gleichen Schema benannt:
für die Skripte, die vor einer Operation ausgeführt werden sollen
und <Objekt>
_<Operation>
_pre.d
für die Skripte, die nach einer
Operation ausgeführt werden sollen. Das Paket ucs-school-import
bringt diese Verzeichnisse bereits mit. Skripte, die bei der Ausführung
berücksichtigt werden sollen, müssen zwei Bedingungen erfüllen. Der Name darf
nur aus Ziffern, Buchstaben und Unter- und Bindestrichen bestehen und die
Ausführungsrechte müssen für die Datei gesetzt sein. Alle anderen Dateien in
diesen Verzeichnissen werden ignoriert.
<Objekt>
_<Operation>
_post.d
Die Hook-Skripte werden derzeit für die Objekttypen ou, user, group, printer, computer, network und router für die Operationen create, modify und remove ausgeführt. Dabei ist zu beachten, dass für Rechner (computer), Netzwerke, Router und Schul-OUs nur die Operation zum Erzeugen (create) definiert ist und daher auch nur dafür Hook-Skripte definiert werden können.
Die Pre-Hook-Skripte werden mit einem Parameter aufgerufen. Dieser enthält den Namen einer Datei in der die Zeile des als nächstes zu bearbeitenden Objektes aus der Import-Datei gespeichert ist. Darüber können die Skripte jede Einstellung für das Objekt auslesen; allerdings ist zu berücksichtigen, dass zu diesem Zeitpunkt die Daten noch nicht durch das Import-Skript geprüft worden sind. Die Post-Hook-Skripte bekommen als zusätzlichen Parameter noch den LDAP-DN des gerade bearbeiteten Objektes übergeben.
Das folgende Beispiel-Skript soll ausgeführt werden, nachdem eine neue
Schul-OU angelegt wurde. Dafür muss das Skript in das Verzeichnis
/usr/share/ucs-school-import/hooks/ou_create_post.d/
kopiert
werden. Die Aufgabe des Skriptes soll es sein, die LDAP-Basis für den
DHCP-Server der Schule per Univention Configuration Registry-Richtlinie auf den Container
cn=dhcp unterhalb der LDAP-Basis der Schule zu setzen.
#!/bin/sh ldap_base="$(ucr get ldap/base)" # Auslesen der ersten Spalte (OU-name) der Importdatei ou="$(awk -F '\t' '{print $1}' "$1")" # Den Standard-Schul-DC-Namen erzeugen host="dc${ou}-01.$(ucr get domainname)" # Eine UCR-Richtlinie erstellen und mit dem Schul-DC verbinden udm policies/registry create \ --position "cn=policies,ou=$ou,$ldap_base" \ --set name=dhcpd_ldap_base \ --append "registry=dhcpd/ldap/base=cn=dhcp,ou=$ou,$ldap_base" udm computers/domaincontroller_slave \ --dn "cn=dc${ou}-01,cn=dc,cn=computers,ou=$ou,$ldap_base" \ --policy-reference "cn=dhcpd_ldap_base,cn=policies,ou=$ou,$ldap_base" echo "$(basename $0): Added policy dhcpd_ldap_base ."
Obwohl das Skript create_ou
keine Eingabedatei übergeben bekommt,
wird für die Hook-Skripte eine generiert, die in der Zeile den Namen der OU
enthält. Wenn ein vom Standard abweichender Schul-DC-Name angegeben wurde,
wird dieser als zweiter Wert übergeben. Für alle anderen Operationen auf den
Objekten können Hook-Skripte auf äquivalente Weise erstellt werden.
Eine weitere Funktion von den Hook-Skripten ist die Möglichkeit mit Erweiterungen in den Import-Dateien umzugehen, d.h. wenn in den Importdateien mehr Felder eingetragen sind, als durch die Import-Skripte selbst verarbeitet werden, so können die erweiterten Attribute in den Hook-Skripten ausgelesen und verarbeitet werden. Als Beispiel könnten bei den Benutzern Adressinformationen oder eine Abteilung gespeichert werden. Die zusätzlichen Felder werden in den Importdateien jeweils hinten an die Zeilen getrennt durch einen Tabulator angehängt. Da die Hook-Skripte die komplette Zeile übergeben bekommen, kann ein Post-Hook Skript genutzt werden, um die neuen Felder auszulesen und die Informationen z.B. an dem gerade erzeugten Benutzer zu ergänzen.
Um den Austausch von Dokumenten zwischen Benutzern zu erleichtern, wird empfohlen, die Freigabe Marktplatz auf den jeweiligen Schul-DCs anzulegen, auf die alle Benutzer Zugriff erhalten.
Das Hookskript ou_create_post.d/52marktplatz_create
wird ab UCS@school
für UCS 2.4 mitgeliefert und legt beim Aufruf von create_ou
die
Freigabe ``Marktplatz'' automatisch an. Über
die Univention Configuration Registry-Variable ucsschool/import/generate/share/marktplatz
kann der Hook
de-/aktiviert werden, indem der Variable der Wert no bzw. yes
zugeordnet wird.
Über drei weitere Univention Configuration Registry-Variablen kann das Verhalten des Hooks gesteuert werden:
ucsschool/import/generate/share/marktplatz/sharepath
Diese Variable definiert das Verzeichnis auf dem Server, welches als
Freigabe Marktplatz freigegeben wird. In der Standardeinstellung wird das Verzeichnis
/home/groups/Marktplatz
verwendet.
ucsschool/import/generate/share/marktplatz/group
Beim Anlegen der Freigabe wird die in dieser Variable definierte Gruppe als Gruppenbesitzer der Freigabe festgelegt. In der Standardeinstellung ist dies die Gruppe Domain Users. Es ist zu beachten, dass abweichend vom UCS-Standard die über die Importskripte angelegten Benutzer nicht in der Gruppe Domain Users enthalten sind.
ucsschool/import/generate/share/marktplatz/permissions
Die Zugriffsrechte der Freigabe sind in oktaler Schreibweise anzugeben (z.B. 0777). In der Standardeinstellung erhalten der Benutzer root, die vordefinierte Gruppe (z.B. Domain Users) sowie alle sonstigen Benutzer Lese- und Schreibrechte (0777).
Auf den Schul-DCs wird ein abweichender Container für DHCP-Objekte
verwendet, weshalb die Univention Configuration Registry-Variable dhcpd/ldap/base
entsprechend gesetzt werden
muss. Um das manuelle Setzen der UCR-Variable für jede neue OU bzw. jeden
neuen Schul-DC zu vermeiden, wird über den Standard-Hook
ou_create_post.d/40dhcpsearchbase_create
automatisch beim Erstellen einer OU die
UCR-Richtlinie ou-default-ucr-policy im Container
cn=policies,ou=XXX,LDAPBASIS angelegt und anschließend mit dem OU-Objekt ou=XXX,LDAPBASIS
verknüpft. Über die Richtlinie wird die Univention Configuration Registry-Variable dhcpd/ldap/base
entsprechend gesetzt. Dadurch wird sichergestellt, dass die in der Richtlinie
gesetzten UCR-Variablen auf allen UCS-Systemen der OU
automatisch übernommen werden.
[ucs-handbuch] Univention GmbH. 2013. Univention Corporate Server - Handbuch für Benutzer und Administratoren. http://docs.univention.de/handbuch-3.1-1.pdf.
[ucs-school-teacher] Univention GmbH. 2013. UCS@school - Handbuch für Lehrkräfte und Schuladministratoren. http://docs.univention.de/ucsschool-lehrer-handbuch.html.