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UCS@school ist eine auf Univention Corporate Server (UCS) basierende IT-Komplettlösung mit zahlreichen Zusatzkomponenten für Nutzung, Betrieb und Management von Informationstechnologie (IT) in Schulen. UCS@school vereint die Stärken des Enterprise-Betriebssystems UCS im Bereich einfacher und zentraler Verwaltung von IT-Umgebungen mit den Vorteilen klassischer Schulsoftware für den Computereinsatz im Unterricht.
UCS ist die ideale Plattform für Schulen und Schulträger, um IT gemeinsam mit den dazu gehörenden Service- und Supportprozessen für eine oder mehrere Schulen zentral und wirtschaftlich bereitzustellen. UCS@school ergänzt UCS um zahlreiche Komponenten für den IT-Betrieb und den IT-gestützten Unterricht in der Schule.
Die Univention Management Console ermöglicht die zentrale, web-basierte Verwaltung aller Domänendaten (z.B. Benutzer, Gruppen, Rechner, DNS/DHCP). Die Speicherung der Daten erfolgt in einem Verzeichnisdienst auf Basis von OpenLDAP. Da viele Schuldaten primär in schulträgerspezifischen Systemen erfasst werden, bringt UCS@school unter anderem eine CSV-Datei-basierte Importschnittstelle für Schülerdaten mit.
Um den IT-gestützten Unterricht zu ergänzen, wurde die Benutzeroberfläche der Univention Management Console an die Anforderungen von Lehrern angepasst. Dies ermöglicht zum Beispiel die Organisation der Unterrichtsvorbereitung und Klassenraumplanung sowie die temporäre Sperrung des Internetzugangs für ausgewählte Computer. Lehrern ist es auch möglich, den Bildschirminhalt eines Schüler-PCs einzusehen, via Netzwerk individuelle Hilfestellungen zu geben oder einen beliebigen Desktop auf alle anderen Computer in der Klasse oder per Beamer zu übertragen. Auch bei im Schulalltag wiederkehrenden Tätigkeiten, wie dem Zurücksetzen von Passwörtern für Schüler-Benutzerkonten, werden Lehrer unterstützt.
Für die Bedienung der UCS@school-spezifischen Module der Univention Management Console steht ein zusätzliches Dokument [ucs-school-teacher] bereit.
Univention Corporate Server (UCS) bietet ein plattformübergreifendes Domänenkonzept mit einem gemeinsamen Vertrauenskontext zwischen Linux- und Windows-Systemen. Innerhalb einer UCS-Domäne ist ein Benutzer mit seinem Benutzernamen und Passwort auf allen Systemen bekannt, und kann für ihn freigeschaltete Dienste nutzen.
UCS@school baut auf das flexible Domänenkonzept von UCS auf und integriert einige schulspezifische Erweiterungen.
In einer Standard-UCS-Installation sind alle Benutzerkonten vom selben Typ und unterscheiden sich nur anhand ihrer Gruppenmitgliedschaften. In einer UCS@school-Umgebung ist jeder Benutzer einer Rolle zugeordnet, aus der sich Berechtigungen in der UCS@school-Verwaltung ergeben:
Überschneidungen der Benutzertypen Lehrer, Mitarbeiter und Schuladministrator sind möglich. So können z.B. Benutzerkonten erstellt werden, die eine Nutzung des Kontos als Lehrer und Mitarbeiter ermöglichen.
Für die Pflege der Benutzerkonten stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Die Bearbeitung von Benutzerkonten kann über die Univention Management Console erfolgen. Darüber hinaus bringt UCS@school flexible Importskripte mit. Sie lesen Tabulator-getrennte Importdateien ein, die üblicherweise aus vorhandenen Schulverwaltungssystemen extrahiert werden können und so einen automatisierten Abgleich ermöglichen.
Für den Betrieb von UCS@school an einer einzelnen Schule reicht ein Serversystem aus (dieses wird dann in der UCS-Systemrolle Domänencontroller Master installiert).
Für Schulträger oder große Schulen mit mehreren Standorten oder mit einer großen Anzahl an Clients, kann die UCS@school-Installation auf mehrere Server verteilt werden. Dabei wird ein Domänencontroller Master als der primäre Server zur Datenverwaltung genutzt. Für jeden Schul-Standort wird dann ein Domänencontroller Slave installiert, nachfolgend als Schulserver bezeichnet.
UCS@school unterstützt derzeit nur einen Schulserver pro Standort. Darüber hinaus können regulär weitere UCS-Systeme ohne Samba 4 installiert und an den Schul-Standorten betrieben werden. Diese zusätzlichen UCS-Systeme können jedoch nicht in Verbindung mit UCS@school-Funktionalitäten eingesetzt werden; z.B. wird das Sperren von Dateifreigaben über die UCS@school-UMC-Module auf den zusätzlichen UCS-Systemen nicht unterstützt. Zusätzlich müssen die Rechnerobjekte der zusätzlichen UCS-Systeme vor dem Domänenbeitritt unterhalb der Organisationseinheit (OU) der Schule angelegt werden (siehe auch Abschnitt 2.2.1).
Ein Schulserver bietet alle an einem Standort verwendeten Dienste an. Die Anfragen an den LDAP-Verzeichnisdienst erfolgen dabei gegen einen lokalen LDAP-Server, der automatisch gegen den Domänencontroller Master fortlaufend repliziert und aktualisiert wird. Dies gewährleistet einen reibungslosen Betrieb, auch wenn die Verbindung zwischen Schulserver und dem zentralen Domänencontroller Master einmal ausfallen sollte.
Aus Sicherheitsgründen speichern die Schulservern nur eine Teilreplikation des LDAP-Verzeichnisses. Nur die für den Schulserver relevanten Teile (z.B. Benutzer und Gruppen der jeweiligen Schule) sowie die globalen Strukturen des LDAP-Verzeichnisses werden auf den Schul-Server übertragen.
Zur Unterteilung der im LDAP-Verzeichnisdienst hinterlegten Objekte und Einstellungen wird für jede Schule im LDAP-Verzeichnis eine eigene Organisationseinheit (OU) angelegt. Unterhalb dieser OU werden Container für z.B. Benutzerobjekte, Gruppen, DNS- und DHCP-Einstellungen, usw. angelegt. Diese OUs werden direkt unterhalb der LDAP-Basis angelegt. Der Name einer OU sollte sich auf Buchstaben und Ziffern sowie auf den Bindestrich beschränken, da er z.B. die Grundlage für Gruppen- und Rechnernamen bildet. Häufig kommen hier Schulnummern wie 340 oder zusammengesetzte Kürzel wie g123m oder gymmitte zum Einsatz.
Die Netze für den edukativen Bereich und für die Schulverwaltung müssen aus organisatorischen oder rechtlichen Gründen in der Regel getrennt werden. In UCS@school kann daher zusätzlich zur Unterteilung in Organisationseinheiten (OU) noch eine Unterteilung der OU in Verwaltungsnetz und Edukativnetz erfolgen.
Diese optionale Unterteilung findet auf Ebene der Serversysteme bzw. der Netzwerksegmente statt und sieht vor, dass mindestens ein Schulserver für das edukative Netz und ein Schulserver für das Verwaltungsnetz betrieben wird. Diese Server verwenden für ihre Client-Systeme (Schülerrechner bzw. Rechner der Verwaltung) jeweils ein eigenes IP-Subnetz.
Auch bei der Unterteilung in Verwaltungsnetz und Edukativnetz findet eine selektive Replikation statt, wie sie in Abschnitt 2.2.1 beschrieben wird. Zusätzlich wird jedoch bei der Replikation der Benutzerkonten anhand ihrer Benutzerrolle(n) unterschieden. Auf den Schulserver des edukativen Netzes werden die Benutzerkonten mit den Benutzerrollen Schüler, Lehrer, Schuladministrator und System-Administrator repliziert. Auf den Schulserver der Verwaltung werden die Benutzerkonten mit den Benutzerrollen Mitarbeiter, Schuladministrator und System-Administrator repliziert. Die gemeinsame Verwendung der Benutzerrollen Lehrer und Mitarbeiter für ein Benutzerkonto ist möglich, z.B. für Benutzerkonten der Schulleitung, die neben ihrer Verwaltungstätigkeit auch lehrend tätig sind.
Auf den Schulservern des Verwaltungsnetzes werden keine speziellen Dienste oder UMC-Module angeboten. Sie dienen den Verwaltungsrechnern hauptsächlich als Anmelde-, Druck- und Dateiserver. Die Benutzerkonten mit der Benutzerrolle Mitarbeiter haben entsprechend keinen Zugriff auf die UCS@school-spezifischen UMC-Module des edukativen Netzes.
Voraussetzung für diese Unterteilung ist eine physikalische Trennung der beiden Netzwerksegmente. D.h. das edukative Netz und das Verwaltungsnetz können nicht gleichzeitig im gleichen Netzwerksegment verwendet werden.
UCS@school basiert auf Univention Corporate Server (UCS). UCS@school wird dabei als Repository-Komponente eingebunden. Die Installation von UCS ist im UCS-Handbuch dokumentiert. Nachfolgend wird nur auf ggf. auftretende Unterschiede zur Grundinstallation von Univention Corporate Server sowie die Installation von UCS@school selbst eingegangen.
Im folgenden werden zwei Installationsvarianten beschrieben: die Installation als Single-Server-Umgebung und die Installation als Multi-Server-Umgebung mit einem Domänencontroller Master und mindestens einem Schulserver. Die nachträgliche Umwandlung einer Single-Server-Umgebung in eine Multi-Server-Umgebung wird unterstützt und in Abschnitt 3.4 genauer beschrieben.
Bei der UCS-Installation muss die Systemrolle Domänencontroller Master ausgewählt werden. Nach der UCS-Installation kann in Univention Management Console das Modul geöffnet und dort die Applikation UCS@school nachinstalliert werden. Nach Abschluss der Installation wird in Univention Management Console ein neues Modul angezeigt, mit welchem die wizardgesteuerte Konfiguration von UCS@school durchgeführt wird:
Während der Konfiguration werden benötigte Softwarepakete automatisch mitinstalliert. Somit sind nach der Konfiguration alle für die Datenpflege und Steuerung von UCS@school benötigten Pakete auf dem DC Master zugreifbar.
Installation und Konfiguration von UCS@school sollten mit einem Neustart des Systems abgeschlossen werden. Im Anschluss kann die weitere Konfguration der Schule vorgenommen werden, siehe Kapitel 5.
Bei der UCS-Installation muss die Systemrolle Domänencontroller Master ausgewählt werden. Nach der UCS-Installation kann in Univention Management Console das Modul geöffnet und dort die Applikation UCS@school nachinstalliert werden. Nach Abschluss der Installation wird in Univention Management Console ein neues Modul angezeigt, mit welchem die wizardgesteuerte Konfiguration von UCS@school durchgeführt wird:
Während der Konfiguration werden benötigte Softwarepakete automatisch mitinstalliert. Somit sind nach der Konfiguration alle für die Datenpflege benötigten Pakete auf dem DC Master zugreifbar.
Installation und Konfiguration von UCS@school sollten mit einem Neustart des Systems abgeschlossen werden.
Auf Servern mit der Rolle Domänencontroller Backup (kurz DC Backup) werden alle Domänendaten und SSL-Sicherheitszertifikate als Nur-Lese-Kopie gespeichert.
Ein DC Backup dient als Fallback-System des DC Master. Sollte dieser ausfallen, kann ein DC Backup die Rolle des DC Master dauerhaft übernehmen. Der Einsatz eines DC Backup ist optional.
Die Installation von UCS@school auf einem DC Backup erfolgt analog zur in Abschnitt 3.2 beschriebenen Installation des DC Master.
Sofern DC Backup-Systeme in der UCS-Domäne vorhanden sind, muss dort ebenfalls UCS@school installiert und konfiguriert werden. Sollte dies nicht der Fall sein, kann es zu Replikationsproblemen auf den Schulservern kommen kommen.
An jedem Schul-Standort muss ein Schulserver installiert werden.
Bei der UCS-Installation muss die Systemrolle Domänencontroller Slave (kurz DC Slave) ausgewählt werden. Nach der UCS-Installation kann in Univention Management Console das Modul geöffnet und dort die Applikation UCS@school nachinstalliert werden. Nach Abschluss der Installation wird in Univention Management Console ein neues Modul angezeigt, mit welchem die wizardgesteuerte Konfiguration von UCS@school auf dem DC Slave durchgeführt wird:
Während der Konfiguration werden benötigte Softwarepakete automatisch mitinstalliert und ein erneuter Domänenbeitritt durchgeführt. Somit sind nach der Konfiguration alle für die Steuerung von UCS@school benötigten Pakete auf dem DC Slave zugreifbar.
Wurde während der Installation des DC Slaves ein DHCP-Server installiert, verschiebt der
UCS@school-Konfigurationsassistent das DHCP-Server-Objekt des DC Slaves (zu finden unter
cn=dhcp,
) automatisch in den entsprechenden
DHCP-Container der OU
(LDAPBASIS
cn=dhcp,ou=
).
Dies ist es für die korrekte Funktion des DHCP-Servers notwendig, da jeder Schulserver eine
individuelle LDAP-Suchbasis verwendet.
OUNAME
,LDAPBASIS
Installation und Konfiguration von UCS@school sollten mit einem Neustart des Systems abgeschlossen werden.
Bei einem UCS@school-Verwaltungsserver handelt es sich genau wie beim Schulserver um ein UCS-System mit der Systemrolle Domänencontroller Slave. Das System ist wie ein Standard-UCS-DC Slave zu installieren. Nach Abschluss der regulären UCS-Installation müssen alle verfügbaren UCS-Errata eingespielt und das UCS@school-Paket ucs-school-nonedu-slave installiert werden. Dies kann auf der Kommandozeile über die beiden folgenden Befehle erfolgen:
univention-upgrade univention-add-app --latest ucsschool ucs-school-nonedu-slave
Bei der Installation des Systems sind folgende Punkte zu beachten:
Die Einrichtung eines Schulservers ist auch ohne das oben beschriebene UMC-Konfigurationsmodul möglich, bzw. notwendig, wenn während des Konfigrationsprozesses Probleme auftreten sollten. Dazu müssen die in diesem Abschnitt beschriebenen Schritte manuell durchgeführt werden.
Vor dem Domänenbeitritt des Schulservers muss die Organisationseinheit des Schulservers in der Univention Management Console des DC Masters angelegt werden (siehe Abschnitt 5.1).
Wird auf dem Schulserver Samba 4 eingesetzt, ist es notwendig, vor dem erneuten Domänenbeitritt als Benutzer root die folgenden zwei Befehle auszuführen, um spätere Probleme mit dem Samba 4-Dienst zu vermeiden:
mv /var/lib/samba/private /var/lib/samba/private.BACKUP mkdir -p /var/lib/samba/private
Anschließend muss das System erneut der Domäne beitreten. Dies erfolgt auf der Kommandozeile
durch Aufruf des Befehls univention-join
.
Der Domänencontroller Master wird im Regelfall durch eine DNS-Abfrage ermittelt. Wenn das nicht möglich
sein sollte, kann der Rechnername des DC Master auch durch den Parameter -dcname
direkt angegeben werden. Der Rechnername muss dabei als vollqualifizierter Name
angegeben werden, also beispielsweise master.schule.de.
HOSTNAME
Als Join-Account wird ein Benutzerkonto bezeichnet, das berechtigt ist, Systeme der UCS-Domäne
hinzuzufügen. Standardmäßig ist dies der Benutzer Administrator oder ein
Mitglied der Gruppe Domain Admins. Der Join-Account kann durch den Parameter
-dcaccount
an ACCOUNTNAME
univention-join
übergeben werden.
UCS@school-Umgebungen, die als Single-Server-Umgebung installiert/eingerichtet wurden, können bei Bedarf nachträglich in eine Multi-Server-Umgebung umgewandelt werden. Die Umwandlung ermöglicht die Aufnahme von Schulservern in die Domäne.
Für die Umwandlung sind einige Befehle auf der Kommandozeile des DC Masters auszuführen, die einen Austausch des UCS@school-Metapakets sowie eine Konfigurationsänderung durchführen (Bitte das Minuszeichen hinter dem zweiten Paketnamen beachten):
univention-install ucs-school-master ucs-school-singlemaster- ucr unset ucsschool/singlemaster
Mit der Deinstallation des Pakets ucs-school-singlemaster werden die
nachfolgenden UCS@school-spezifischen Pakete (z.B. UMC-Module), die normalerweise nicht auf einem DC Master
der Multi-Server-Umgebung installiert sind, automatisch zur Löschung vorgesehen. Die eigentliche
Löschung findet während des nächsten Updates oder durch den manuellen Aufruf von apt-get
autoremove
statt. Dabei ist zu beachten, dass neben den genannten Paketen ggf. auch
ungenutze Paketabhängigkeiten entfernt werden.
ucs-school-branding ucs-school-umc-computerroom ucs-school-umc-distribution ucs-school-umc-exam ucs-school-umc-helpdesk ucs-school-umc-internetrules ucs-school-umc-lessontimes ucs-school-umc-printermoderation ucs-school-netlogon ucs-school-netlogon-user-logonscripts ucs-school-old-homedirs ucs-school-old-sharedirs ucs-school-ucc-integration ucs-school-webproxy univention-squid-kerberos
Um die Löschung einzelner Pakete zu vermeiden, kann der folgende Befehl verwendet werden, bei dem PAKETNAME
durch den gewünschten Paketnamen auszutauschen ist:
apt-get unmarkauto PAKETNAME
Richtlinien, die (ggf. automatisch von UCS@school) an Container der Schul-OUs verknüpft wurden, sollte auf ihre Einstellungen hin überprüft werden. Dies betrifft unter anderem die DHCP-DNS-Einstellungen sowie die Einstellungen für UCC-Systeme (siehe auch Abschnitt 12.2).
Nachdem die oben genannten Schritte ausgeführt wurden, sollte abschließend der UMC-Server auf dem DC Master neu gestartet werden:
invoke-rc.d univention-management-console-server restart
Es ist zu beachten, dass auch nach der abgeschlossenen Umwandlung in eine Multi-Server-Umgebung der auf dem DC Master installierte Samba3- oder Samba4-Dienst bestehen bleibt und nicht automatisch deinstalliert wird.
UCS@school stellt eine Reihe von Modulen für die Univention Management Console bereit, die für den IT-gestützten Unterricht verwendet werden können.
Im folgenden werden die Module kurz beschrieben. Eine ausführliche Beschreibung der Verwendung der Module findet sich im separaten Handbuch für Lehrer [ucs-school-teacher].
Einige Module stehen Lehrern und Schuladministratoren zur Verfügung während andere Module nur Schuladministratoren vorbehalten sind:
Das Modul Computerraum erlaubt die Kontrolle der Schüler-PCs und des Internetzugangs während einer Schulstunde. Der Internetzugang kann gesperrt oder freigegeben werden und einzelne Internetseiten können gezielt freigegeben werden. Wenn eine entsprechende Software (iTALC) auf den Schüler-PCs installiert ist, besteht auch die Möglichkeit diese PCs zu steuern. So kann beispielsweise der Bildschirm gesperrt werden, so dass in einer Chemie-Stunde die ungeteilte Aufmerksamkeit auf ein Experiment gelenkt werden kann.
Außerdem kann der Bildschiminhalt eines PCs auf andere Systeme übertragen werden. Dies erlaubt es Lehrern, auch ohne einen Beamer Präsentationen durchzuführen.
Jeder Schüler ist Mitglied seiner Klasse. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit mit dem Modul Arbeitsgruppen verwalten Schüler und Lehrer in klassenübergreifende Arbeitsgruppen einzuordnen.
Das Anlegen einer Arbeitsgruppe legt automatisch einen Datenbereich auf dem Schulserver (Dateifreigabe) an, auf den alle Mitglieder der Arbeitsgruppe Zugriff erhalten. Der Name der Dateifreigabe ist identisch mit dem gewählten Namen der Arbeitsgruppe.
Das Anlegen, Bearbeiten und Löschen von Arbeitsgruppen ist in der Standardkonfiguration sowohl den Lehrern als auch den Schuladministratoren erlaubt.
Für die Filterung des Internetzugriffs wird ein Proxy-Server eingesetzt, der bei dem Abruf einer Internetseite prüft, ob der Zugriff auf diese Seite erlaubt ist. Ist das nicht der Fall, wird eine Informationsseite angezeigt. Dies wird in Kapitel 8 weitergehend beschrieben.
Wenn Schüler beispielsweise in einer Schulstunde in der Wikipedia recherchieren sollen, kann eine Regelliste definiert werden, die Zugriffe auf alle anderen Internetseiten unterbindet. Diese Regelliste kann dann vom Lehrer zugewiesen werden.
Mit der Funktion
können die Regeln verwaltet werden.Die Daten eines Schulservers werden in einer Organisationseinheit (OU) - einem Teilbaum des LDAP-Verzeichnisses - gespeichert. Nur die für einen Schulserver relevanten Daten werden dorthin übertragen.
Eine Schule, die mit UCS@school verwaltet werden soll, muss in der Univention Management Console auf dem Domänencontroller Master registriert werden. Dort muss in der Modulgruppe UCS@school Administration das Modul aufgerufen werden.
Als schule340 oder gymnasium_mitte. In Single-Server-Umgebungen ist die Angabe eines Schulservernamens nicht erforderlich, während in Multi-Server-Umgebungen der angegeben werden muss. Nach dem erfolgreichen Anlegen der Schule erscheint eine Statusmeldung.
ist ein Bezeichner für die Schule einzutragen, z.B.Wurde ein Schulserver angegeben, wird dieser automatisch als Dateiserver für Klassen- und Benutzerfreigaben verwendet (siehe Abschnitt 7.2).
Wenn der Schulserver für diese Schule schon installiert wurde, sollte das System nun der Domäne beitreten (siehe Abschnitt 3.3), bevor Schülerkonten angelegt werden können.
Der Schulname darf nur aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern und dem Unterstrich bestehen (A-Z, a-z, 0-9 und _) und nicht mit dem Unterstrich beginnen oder enden.
Der Name des Schulservers darf nur aus Kleinbuchstaben, Ziffern sowie dem Bindestrich bestehen (a-z, 0-9 und -). Der Name darf nur mit einem Kleinbuchstaben beginnen, mit einem Kleinbuchstaben oder einer Ziffer enden und ist auf eine Länge von 12 Zeichen beschränkt. Bei Abweichungen von diesen Vorgaben kann es zu Problemen bei der Verwendung von Windows-Clients kommen.
Der Import der Schüler-, Lehrer- und Mitarbeiterdaten erfolgt in der Regel an zentraler Stelle durch Schulträger. Der skriptbasierte Import von Benutzerkonten wird in Kapitel 6 beschrieben.
Durch den Import von Netzwerken können IP-Subnetze im LDAP angelegt werden und diverse Voreinstellungen wie Adressen von Router, DNS-Server etc. für diese Subnetze konfiguriert werden. Darunter fällt z.B. auch ein Adressbereich aus dem für neuangelegte Systeme automatisch IP-Adressen vergeben werden können.
Das Importieren von Subnetzen empfielt sich in größeren UCS@school-Umgebungen. Kleinere Umgebungen können diesen Schritt häufig überspringen, da fehlende Netzwerke beim Import von Rechnerkonten automatisch angelegt werden.
Netzwerke können derzeit nur auf der Kommandozeile über das Skript
/usr/share/ucs-school-import/scripts/import_networks
importiert werden. Das
Skript muss auf dem Domänencontroller Master als Benutzer root aufgerufen werden. Das Format
der Import-Datei ist wie folgt aufgebaut:
Feld | Beschreibung | Mögliche Werte |
---|---|---|
OU | OU des zu modifizierenden Netzwerks | g123m |
Netzwerk | Netzwerk und Subnetzmaske | 10.0.5.0/255.255.255.0 |
(IP-Adress-Bereich) | Bereich, aus dem IP-Adressen für neuangelegte Systeme automatisch vergeben werden | 10.0.5.10-10.0.5.140 |
(Router) | IP-Adresse des Routers | 10.0.5.1 |
(DNS-Server) | IP-Adresse des DNS-Servers | 10.0.5.2 |
(WINS-Server) | IP-Adresse des WINS-Servers | 10.0.5.2 |
Beispiel für eine Importdatei:
g123m 10.0.5.0 10.0.5.1 10.0.5.2 10.0.5.2 g123m 10.0.6.0/25 10.0.6.5-10.0.6.120 10.0.6.1 10.0.6.2 10.0.6.15
Wird für das Feld Netzwerk keine Netzmaske angegeben, so wird automatisch die Netzmaske 255.255.255.0 verwendet. Sollte der IP-Adressbereich nicht explizit angegeben worden sein, wird der Bereich X.Y.Z.20-X.Y.Z.250 verwendet.
Zur Vereinfachung der Administration der Netzwerke steht zusätzlich das Skript
import_router
zur Verfügung, das nur den Default-Router für das
angegebene Netzwerk neu setzt. Es verwendet das gleiche Format wie
import_networks
.
Rechnerkonten können entweder einzeln über ein spezielles UMC-Modul oder über ein spezielles Import-Skript als Massenimport angelegt werden. Die Rechnerkonten sollten vor dem Domänenbeitritt von z.B. Windows-PCs angelegt werden, da so sichergestellt wird, dass die für den Betrieb von UCS@school notwendigen Informationen im LDAP-Verzeichnis vorhanden sind und die Objekte an der korrekten Position im LDAP-Verzeichnis abgelegt wurden.
Nach dem Anlegen der Rechnerkonten können Windows-PCs über den im UCS-Handbuch beschriebenen Weg der Domäne beitreten.
Ein einzelner Schul-PC kann in der Univention Management Console auf dem Domänencontroller Master registriert werden. Dort muss in der Modulgruppe UCS@school Administration das Modul aufgerufen werden. Wurde mehr als eine Schule im LDAP-Verzeichnis angelegt, ist zunächst die gewünschte Schule auszuwählen. Anschließend stehen zwei Rechnertypen zur Auswahl: oder ein (z.B. ein Netzwerkdrucker mit eigener IP-Adresse).
Die Angabe von
, und ist verpflichtend. Die kann in den meisten Fällen auf der Voreinstellung belassen werden. Die MAC-Adresse wird unter anderem für die Vergabe der IP-Adressen per DHCP verwendet.
Der Import mehrerer PCs erfolgt über das
Skript /usr/share/ucs-school-import/scripts/import_computer
,
das auf dem Domänencontroller Master als Benutzer root aufgerufen werden muss.
Es erwartet den Namen einer CSV-Datei als ersten Parameter, die in
folgender Syntax definiert wird. Die einzelnen Felder sind durch ein
Tabulatorzeichen zu trennen.
Es ist zu beachten, dass Computernamen domänenweit eindeutig sein müssen. Das heißt ein Computer windows01 kann nicht in mehreren OUs verwendet werden. Um die Eindeutigkeit zu gewährleisten, wird empfohlen, jedem Computernamen die OU voranzustellen oder zu integrieren (z.B. 340win01 für Schule 340).
Feld | Beschreibung | Mögliche Werte | Beispiel |
---|---|---|---|
Rechnertyp | Typ des Rechnerobjektes | ipmanagedclient, macos, ucc, windows | windows |
Name | Zu verwendender Rechnername | --- | wing123m-01 |
MAC-Adresse | MAC-Adresse (wird für DHCP benötigt) | --- | 00:0c:29:12:23:34 |
OU | OU, in der das Rechnerobjekt modifiziert werden soll | --- | g123m |
IP-Adresse (/ Netzmaske) oder IP-Subnetz | IP-Adresse des Rechnerobjektes und optional die passende Netzmaske; alternativ das Ziel-IP-Subnetz | --- | 10.0.5.45/255.255.255.0 |
(Inventarnr.) | Optionale Inventarnummer | --- | TR47110815-XA-3 |
(Zone) | Optionale Zone | edukativ, verwaltung | edukativ |
Die Subnetzmaske kann sowohl als Prefix (24) als auch in Oktettschreibweise (255.255.255.0) angegeben werden. Die Angabe der Subnetzmaske ist optional. Wird sie weggelassen, wird die Subnetzmaske 255.255.255.0 angenommen.
Wird im Feld IP-Adresse (/ Netzmaske) nur ein Subnetz angegeben (z.B. 10.0.5.0), wird dem Computerobjekt automatisch die nächste freie IP-Adresse aus diesem IP-Subnetz zugewiesen.
Beispiel für eine Importdatei:
ipmanagedclient routerg123m-01 10:00:ee:ff:cc:02 g123m 10.0.5.1 windows wing123m-01 10:00:ee:ff:cc:00 g123m 10.0.5.5 windows wing123m-02 10:00:ee:ff:cc:01 g123m 10.0.5.6 macos macg123m-01 10:00:ee:ff:cc:03 g123m 10.0.5.7 ipmanagedclient printerg123m-01 10:00:ee:ff:cc:04 g123m 10.0.5.250 ucc uccg123m-01 10:00:ee:ff:cd:e2 g123m 10.0.5.10
Die importierten Rechner werden so konfiguriert, dass ihnen die angegebene IP-Adresse automatisch per DHCP zugeordnet wird (sofern auf dem Schulserver der DHCP-Dienst installiert ist) und der angegebene Rechnername über das Domain Name System (DNS) aufgelöst werden kann.
Der Import der Drucker kann skriptbasiert über das
Skript /usr/share/ucs-school-import/scripts/import_printer
erfolgen,
das auf dem Domänencontroller Master als Benutzer root aufgerufen werden muss.
Es erwartet den Namen einer CSV-Datei als ersten Parameter, die in
folgender Syntax definiert wird. Die einzelnen Felder sind durch ein
Tabulatorzeichen zu trennen.
Feld | Beschreibung | Mögliche Werte | Beispiel |
---|---|---|---|
Aktion | Art der Druckermodifkation | A=Hinzufügen, M=Modifizieren, D=Löschen | A |
OU | OU, in der das Druckerobjekt modifiziert werden soll | --- | g123m |
Druckserver | Name des zu verwendenden Druckservers | --- | dcg123m-01 |
Name | Name der Druckerwarteschlange | --- | laserdrucker |
URI | URI, unter dem der Drucker erreichbar ist | --- | lpd://10.0.5.250 |
Die Druckerwarteschlange wird beim Anlegen eines neuen Druckers auf dem im Feld Druckserver angegebenen Druckserver eingerichtet. Das URI-Format unterscheidet sich je nach angebundenem Drucker und ist im Druckdienste-Kapitel des UCS-Handbuchs beschrieben.
Um unnötige oder fehlerhafte Druckaufträge zu minimieren, bietet UCS@school den Lehrern die Möglichkeit, Druckaufträge zu moderieren. Dafür werden die Druckaufträge zunächst über einen speziellen PDF-Drucker (Druckerfreigabe PDFDrucker) auf dem Schüler-/Lehrerrechner gedruckt und anschließend durch den Lehrer im UMC-Modul Drucker moderieren betrachtet, verworfen oder für den Druck freigegeben.
In UCS@school gibt es vielfältige Möglichkeiten die Druckmoderation zu konfigurieren und einzusetzen. Nachfolgend wird die Einrichtung eines einzelnen Szenarios beschrieben, welches leicht an die Bedürfnisse der eigenen Schulumgebung angepasst werden kann. In dem beschriebenen Szenario wird der Zugriff auf die physikalischen Drucker für alle Schüler gesperrt.
Für die Druckmoderation ist es erforderlich, dass zunächst wie in Abschnitt 5.5 beschrieben, Druckfreigaben für die zu verwendenden, physikalisch existierenden Drucker angelegt werden.
An den Druckerfreigabeobjekten (UMC-Modul Drucker) können spezielle Zugriffsrechte gesetzt werden. Dabei kann der Zugriff für einzelne Benutzer oder ganze Gruppen erlaubt bzw. gesperrt werden. Um den Schülern den Zugriff auf die physikalischen Drucker zu verbieten, muss an den Druckerfreigaben für diese Drucker der Zugriff durch Benutzer der ou-spezifischen Gruppe schueler-OU (z.B. schueler-gsmitte) verboten werden. Für den PDF-Drucker PDFDrucker sollten keine Einschränkungen gemacht werden.
Schüler haben damit nur noch die Möglichkeit Druckaufträge an den PDFDrucker zu senden. Im UMC-Modul Drucker moderieren können die Druckaufträge anschließend durch den Lehrer aufgelistet und betrachtet werden. Dafür ist ein geeignetes Programm zur Anzeige von PDF-Dateien auf den Lehrerrechnern erforderlich. Die Druckaufträge können dann durch den Lehrer an einen beliebigen physikalischen Drucker der Schule weitergeleitet oder auch verworfen werden.
Um Ausnahmen von dieser strikte Regelung zu ermöglichen, kann der Lehrer im UMC-Modul Computerraum über den Punkt Einstellungen ändern den Druckmodus für einen einzelnen Computerraum beeinflussen. Die oben beschriebenen Einschränkungen für Schüler werden dabei als Standard (globale Einstellungen) beschrieben. Darüber hinaus können auch die Druckmodi Drucken deaktiviert und Drucken möglich ausgewählt werden, die das Drucken von den Rechnern des Computerraums entweder vollständig untersagen oder - unabhängig der gemachten Voreinstellungen - auf allen physikalischen Druckern erlauben.
Druckerfreigaben werden, wie in einer Standard-UCS-Installation, über das UMC-Modul ucs-handbuch].
auf dem Domänencontroller Master angelegt. Weiterführende Dokumentation findet sich im Druckdienste-Kapitel des UCS-Handbuchs [Die Drucker müssen unterhalb der OU der Schule angelegt werden, die Auswahl findet mit der Option gym17 muss beispielsweise gym17/printers ausgewählt werden.
beim Anlegen eines Drucker statt. Bei der OUFür die Verwendung der Druckermoderation muss ein PDF-Drucker unterhalb der OU der Schule angelegt werden. Dies geschieht in der Regel automatisch bei der Installation von UCS@school bzw. dem Ausführen der Joinskripte.
Sollte der PDF-Drucker für eine OU fehlen, gibt es zwei Möglichkeiten dieses für eine OU zu erstellen:
Die meisten Freigaben in einer UCS@school-Umgebung werden automatisch
erstellt; jede Klasse oder Arbeitsgemeinschaft verfügt über eine
gemeinsame Freigabe. Weiterhin existiert mit
der Marktplatz-Freigabe je Schule eine schulweite Freigabe. Das Erstellen der Marktplatzfreigabe beim
Anlegen einer OU kann durch das Setzen der Univention Configuration Registry-Variable ucsschool/import/generate/marktplatz
auf den
Wert no verhindert werden.
Diese Freigaben müssen zwingend auf dem Schulserver bereitgestellt werden, um die von UCS@school bereitgestellten Funktionen nutzen zu können.
Weitere Freigaben werden, wie in einer Standard-UCS-Installation, über das UMC-Modul ucs-handbuch].
auf dem Domänencontroller Master angelegt. Weiterführende Dokumentation findet sich im Freigaben-Kapitel des UCS-Handbuchs [Die Freigaben müssen unterhalb der OU der Schule angelegt werden. Die Auswahl findet mit der Option gym17 muss beispielsweise der Container gym17/shares ausgewählt werden.
beim Anlegen einer Freigabe statt. Für die OU
Über das Helpdesk-Modul können Lehrer per E-Mail Kontakt zum
Helpdesk-Team einer Schule aufnehmen. Damit dieses Modul genutzt
werden kann, muss auf dem jeweiligen Server die
Univention Configuration Registry-Variable ucsschool/helpdesk/recipient
auf die E-Mail-Adresse
des zuständigen Helpdesk-Teams gesetzt werden.
Die Verwaltung der Schüler-, Lehrer und Mitarbeiterdaten und deren Aktualisierung zum Schuljahreswechsel (Versetzungen, Schulabgänge etc.) erfolgt in der Regel durch die Schulverwaltung. Hierbei wird eine große Anzahl an Lösungen zur Datenpflege eingesetzt, die sich von Schulträger zu Schulträger unterscheidet.
Die Benutzerverwaltung von UCS@school ist darauf ausgelegt, dass die primäre Verwaltung der Schuldaten weiterhin durch die Schulverwaltung erfolgt. Diese Daten werden dann in eine Datei im CSV-Format exportiert und in UCS@school importiert. Die einzelnen Felder der CSV-Datei sind durch ein Tabulatorzeichen zu trennen.
Für punktuelle Anpassungen - etwa ein Schulwechsel mitten im Schuljahr - besteht auch die Möglichkeit einzelne Schüler manuell anzulegen. Dies wird im UCS@school-Handbuch für Lehrkräfte beschrieben.
Der Import der Schuldaten ist bei Single- und Multi-Server-Umgebungen identisch.
Der Import von Benutzern erfolgt über das
Skript /usr/share/ucs-school-import/scripts/import_user
,
das auf dem Domänencontroller Master als Benutzer root gestartet werden muss.
Es erwartet den Namen einer CSV-Datei als ersten Parameter. Das Format
der Eingabedatei ist wie folgt aufgebaut:
Tabelle 6.1. Aufbau der Datenzeilen für den Benutzer-Import
Feld | Beschreibung | Mögliche Werte | Beispiel |
---|---|---|---|
Aktion | Art der Benutzermodifikation | A=Hinzufügen, M=Modifizieren, D=Löschen | A |
Benutzername | Der zum Login verwendete Benutzername | --- | m.mustermann |
Nachname | Der Nachname des Benutzers | --- | Mustermann |
Vorname | Der Vorname des Benutzers | --- | Michael |
OU | Die OU, unter der der Benutzer angelegt werden soll | --- | g123m |
Klasse | Name der Klasse des Benutzers; nur Lehrer können in mehreren Klassen vertreten sein! | --- | 1A,1B,2A,4C |
Rechte | derzeit ungenutzt; das Feld sollte leer bleiben, so dass 2 Tabulator-Zeichen aufeinander folgen | --- | |
Email-Adresse | Mailadresse des Benutzers | --- | m.musterm@beispiel.edu |
(Lehrer) | Definiert, ob der Benutzer ein Lehrer ist | 0=Kein Lehrer, 1=Lehrer | 1 |
(Aktiv) | Definiert, ob das Benutzerkonto beim Anlegen sofort aktiviert wird | 0=nicht aktivieren, 1=aktivieren | 1 |
(Mitarbeiter) | Definiert, ob der Benutzer ein Mitarbeiter ist | 0=Kein Mitarbeiter, 1=Mitarbeiter | 0 |
Ein Beispiel für eine Importdatei:
A max Mustermann Max g123m 1A max@schule.edu 0 1 0 M m.musterma Mustermann Moritz g123m 1A,2D,4C m.m@schule.edu 1 1 0 D a.musterfr Musterfrau Anke g123m 2B a.mfr@schule.edu 1 1 1
Über das Feld Aktion kann die Art der Benutzermodifikation gesteuert werden. Folgende Aktionen sind definiert:
Aktion | Beschreibung |
---|---|
A | Hinzufügen |
M | Modifizieren |
D | Löschen |
Auch beim Löschen (Aktion D) müssen gültige Werte übergeben werden.
Die Angabe von Klassen bezieht sich bei Schülern in der Regel auf eine einzelne Klasse. Lehrer können dagegen in mehreren Klassen vertreten sein. Diese sollten auch angegeben werden (kommasepariert), damit die Benutzerkonten der Lehrer automatisch in die jeweilige Klassengruppe eingetragen werden und sie somit auch Zugriff auf die jeweilige Dateifreigabe der Klasse erhalten. Bei Mitarbeitern ist das Feld Klasse leer zu lassen.
Die optionalen Felder Lehrer und Mitarbeiter bestimmen die Rolle des Benutzers im System. Werden die Werte nicht angegeben, so wird der Benutzer mit der Rolle Schüler angelegt. Es ist möglich einem Benutzer sowohl die Rollen Lehrer und Mitarbeiter zu geben.
Über das optionale Feld Aktiv wird gesteuert, ob das Benutzerkonto aktiviert werden soll. Ist kein Wert angegeben, wird das Konto automatisch aktiviert.
Die Benutzerkonten werden mit zufälligen, unbekannten Passwörtern initialisiert. Mehrere Personengruppen können die Konten anschließend freischalten:
Mit den folgenden Univention Configuration Registry-Variablen kann für Schüler, Lehrer, Schuladministratoren und Mitarbeiter eine UMC-Richtlinie zugewiesen werden, die festlegt, welche UMC-Module bei einer Anmeldung der entsprechenden Benutzergruppe angezeigt werden. Hierbei muss der LDAP-DN (Distinguished Name) der Richtlinie angegeben werden.
ucsschool/ldap/default/policy/umc/pupils
gilt für Anmeldungen von Schülernucsschool/ldap/default/policy/umc/teachers
gilt für Anmeldungen von Lehrernucsschool/ldap/default/policy/umc/admins
gilt für Anmeldungen von Schuladministratorenucsschool/ldap/default/policy/umc/staff
gilt für Anmeldungen von MitarbeiternWenn die UCR-Variablen auf den Wert None gesetzt sind, wird für den jeweiligen Benutzertyp keine Richtlinie verknüpft. Es müssen dann eigene Richtlinien an die Container gebunden werden.
Bei der Verwendung von Samba 4 benötigt der S4-Connector einige Zeit, um die Benutzer in die Samba 4-Benutzerdatenbank zu synchronisieren. Je nach Menge der Importdaten und der verwendeten Hardware kann die Synchronisation einige Stunden benötigen. Währenddessen kann es zu Verzögerungen in der Synchronisation von nicht-import-abhängigen Änderungen im LDAP oder Active Directory kommen (z.B. interaktive Änderung von Benutzerpasswörtern).
Neben den in Abschnitt 6.1 genannten Attributen für Benutzer werden beim Anlegen eines Benutzers auch automatisch einige Windows-spezifische Einstellungen vorgenommen:
Für den reibungslosen Betrieb darf der Dienst nur an einem Dateiserver pro OU gesetzt werden. Weiterhin ist der Dienst Windows Profile Server veraltet und wird in einer zukünftigen UCS@school-Version entfernt bzw. durch einen äquivalenten Mechanismus ersetzt.
Die Windows-spezifischen Einstellungen werden nur beim Anlegen eines Benutzers gesetzt. Ein nachträgliches Modifizieren des Benutzers über die Importskripte hat keinen Einfluss auf diese Einstellungen.
Benutzerkonten für Mitarbeiter können auch über das UMC-Modul
auf dem Domänencontroller Master angelegt werden.Die Mitarbeiterkonten müssen unterhalb der OU der Schule im Container cn=mitarbeiter,cn=users erstellt werden. Die Auswahl findet mit der Option beim Anlegen eines Benutzers statt. Bei einer OU gym17 muss beispielsweise der Container gym17/users/mitarbeiter ausgewählt werden.
Der Benutzer muss außerdem im Reiter mitarbeiter-OU, also z.B. mitarbeiter-gym17, aufgenommen werden.
in die GruppeBenutzerkonten von Lehrern können durch eine zusätzliche Gruppenmitgliedschaft zu Schuladministratoren umgewandelt werden. Sie unterliegen dann jedoch der Einschränkung, dass die Benutzerkonten der Lehrer-Schuladministratoren nur auf den edukativen Schulserver und nicht auf den Schulserver des Verwaltungsnetzes repliziert werden.
Die zusätzliche Gruppenmitgliedschaft muss manuell über das UMC-Modul admins-OU (bei der OU gym17 ist dies die Gruppe admins-gym17) aufgenommen werden.
auf dem Domänencontroller Master hinzugefügt werden. Auf dem Reiter muss das Benutzerkonto in die GruppeSoll das Benutzerkonten des Schuladministrators auch auf den Systemen des Verwaltungsnetzes verfügbar sein, so reicht es nicht aus, die Gruppenmitgliedschaft zu ändern. Es muss manuell ein neues Benutzerkonto über das UMC-Modul
auf dem Domänencontroller Master angelegt werden.Die Benutzerkonten der Schuladministratoren müssen unterhalb der OU der Schule im Container cn=admins,cn=users angelegt werden. Die Auswahl findet mit der Option beim Anlegen eines Benutzers statt. Bei einer OU gym17 muss beispielsweise der Container gym17/users/admins ausgewählt werden.
Der Benutzer muss außerdem im Reiter admins-OU, also z.B. admins-gym17 aufgenommen werden.
in die GruppeSollte der Schuladministrator auch als Lehrer tätig sein, muss zusätzlich die Gruppe lehrer-OU, also z.B. lehrer-gym17, hinzugefügt werden.
Abschließend müssen die Angaben für Profilpfad und Heimatverzeichnispfad am Benutzerobjekt gesetzt werden, um das gleiche Verhalten wie bei Schüler- und Lehrerkonten zu erhalten (siehe dazu auch Abschnitt 6.1.1).
Klassen werden in der Regel durch die entsprechenden UMC-Module verwaltet (siehe UCS@school-Lehrerhandbuch [ucs-school-teacher]). Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, Klassen skriptbasiert zu importieren.
Es ist zu beachten, dass die Klassennamen domänenweit eindeutig sein müssen. Das heißt eine Klasse 1A kann nicht in mehreren OUs verwendet werden. Daher sollte jedem Klassennamen die OU vorangestellt werden. Bei der Erstellung von Klassen über das UMC-Modul Klasse hinzufügen geschieht dies automatisch. Sprechende Namen, wie zum Beispiel Igel oder BiologieAG, sind für Klassennamen ebenso möglich wie Buchstaben-Ziffern-Kombinationen (10R). Beispiele für die Schule gym123:
gym123-1A gym123-1B gym123-2A gym123-Igel
Das Dateiformat für die Gruppen-Importdatei ist wie folgt aufgebaut:
Tabelle 6.2. Aufbau der Datenzeilen für den Gruppen-Import
Feld | Beschreibung | Mögliche Werte | Beispiel |
---|---|---|---|
Aktion | Art der Gruppenmodifikation | A=Hinzufügen, M=Modifizieren, D=Löschen | A |
OU | OU, in der die Gruppe modifiziert werden soll | --- | g123m |
Gruppenname | Der Name der Gruppe | --- | g123m-1A |
(Beschreibung) | Optionale Beschreibung der Gruppe | --- | Klasse 1A |
Ein Beispiel für eine Importdatei:
A g123m g123m-1A Klaaassen 1A A g123m g123m-LK-Inf Leistungskurs Informatik M g123m g123m-1A Klasse 1A D g123m g123m-LK-Inf Leistungskurs Informatik D g123m g123m-R12 Klasse R12
Zum Schuljahreswechsel stehen zahlreiche Änderungen in den Benutzerdaten an: Schüler werden in eine höhere Klasse versetzt, der Abschlussjahrgang verlässt die Schule und ein neuer Jahrgang wird eingeschult.
Ein Schuljahreswechsel erfolgt in vier Schritten:
Die bestehenden Klassen sollten umbenannt werden. Dies stellt sicher, dass Dateien, die auf einer Klassenfreigabe gespeichert werden und somit einer Klasse zugeordnet sind, nach dem Schuljahreswechsel weiterhin der Klasse unter dem neuen Klassennamen zugeordnet sind.
Die ältesten Klassen (die der Abgänger zum Schulende) müssen zuvor
gelöscht werden. Die Umbenennung erfolgt über das
Skript /usr/share/ucs-school-import/scripts/rename_class
,
das auf dem Domänencontroller Master als Benutzer root aufgerufen werden
muss. Es erwartet den Namen einer tab-separierten CSV-Datei als ersten
Parameter. Die CSV-Datei enthält dabei pro Zeile zuerst den alten und dann den
neuen Klassennamen, z.B.
gymmitte-6B gymmitte-7B gymmitte-5B gymmitte-6B
Die Reihenfolge der Unbenennung ist wichtig, da die Umbenennung sequentiell erfolgt und der Zielname nicht existieren darf.
Beim Umbenennen der Klassen-Freigaben werden auch deren Werte für
sowie die automatisch angepasst, sofern diese noch die Standardwerte des UCS@school-Importskriptes aufweisen. Bei manuellen Änderungen müssen diese Werte nach dem Umbenennen der Klasse nachträglich manuell angepasst werden.Microsoft Windows-Clients werden in Univention Corporate Server (UCS) mithilfe von Samba integriert und verwaltet. Die Windows-Clients authentifizieren sich dabei gegen den Samba-Server. Auch Datei- und Druckdienste werden für die Windows-Clients über Samba bereitgestellt. Weitere Hinweise finden sich in Abschnitt 7.1.
Die Netzkonfiguration der Clients kann zentral über in UCS integrierte DNS- und DHCP-Dienste durchgeführt werden. Weitere Hinweise finden sich in Abschnitt 5.4.2.
Beim Import von neuen Benutzern über die Importskripte oder über den Assistenten in der UMC werden automatisch windows-spezifische Einstellungen zum Profilpfad und zum Heimatverzeichnispfad vorgenommen. Weitere Hinweise finden sich in Abschnitt 6.1.1.
Auf den Windows-Clients der Schüler kann die Software iTALC installiert werden. Sie erlaubt es Lehrern, über ein UMC-Modul den Desktop der Schüler einzuschränken und z.B. Bildschirme und Eingabegeräte zu sperren. Außerdem kann ein Übertragungsmodus aktiviert werden, der die Bildschirmausgabe des Desktops des Lehrers auf die Schülerbildschirme überträgt. Die Installation von iTALC wird in Abschnitt 7.4 beschrieben.
Aufgrund einiger Limitierungen (u.a. von iTALC) kann auf Windows-Terminalservern nicht der volle Funktionsumfang von UCS@school genutzt werden. Die Verwendung von Terminalservern mit UCS@school wird daher nicht unterstützt.
In Univention Corporate Server 3.x stehen zwei verschiedene Samba-Varianten zur Auswahl:
Samba 4 ist die nächste Generation der Samba-Suite. Die wichtigste Neuerung von Samba 4 besteht in der Unterstützung von Domänen-, Verzeichnis- und Authentifizierungsdiensten, die kompatibel zu Microsoft Active Directory sind. Mit Samba 4 lassen sich deswegen Active Directory-kompatible Windows-Domänen aufbauen. Diese ermöglichen auch die Verwendung der von Microsoft bereit gestellten Werkzeuge beispielsweise für die Verwaltung von Benutzern oder Gruppenrichtlinien (GPOs). Die aktuell vom Samba-Projekt veröffentlichten Versionen von Samba 4 unterliegen in der Weiterentwicklung noch stärkeren Änderungen als Samba 3. Univention hat die benötigten Komponenten für die Bereitstellung von Active Directory kompatiblen Domänendiensten mit Samba 4 getestet und in enger Zusammenarbeit mit dem Samba-Team in UCS integriert. Parallel dazu wurde für UCS Samba 3 mit Samba 4 integriert. Somit werden auch bei Verwendung der Active Directory kompatiblen Domänendienste die erprobten Datei- und Druckdienste aus Samba 3 verwendet.
Bei der Verwendung von Samba 4 in einer Multi-Server-Umgebung ist es zwingend erforderlich, dass alle Windows-Clients ihren jeweiligen Schul-DC als DNS-Server verwenden, um einen fehlerfreien Betrieb zu gewährleisten.
Windows-Clients, die ihre DNS-Einstellungen über DHCP beziehen, erhalten in der Standardeinstellung automatisch die IP-Adresse des Schul-DCs als DNS-Server zugewiesen. Dafür wird beim Joinen eines Schulservers automatisch am unter dem Schul-OU-Objekt liegenden DHCP-Container eine DHCP-DNS-Richtlinie verknüpft. Das automatische Verknüpfen dieser Richtlinie kann über das Setzen einer UCR-Variable auf dem Schulserver (bzw. dem Domänencontroller Master bei Single-Server-Umgebungen) deaktiviert werden. Die folgende Variable muss vor der Installation von UCS@school oder dem Update des Systems gesetzt werden:
ucr set ucsschool/import/generate/policy/dhcp/dns/set_per_ou=false
Bei Neuinstallationen von UCS@school wird standardmäßig Samba 4 empfohlen. Umgebungen, die von einer Vorversion aktualisiert wurden, können von Samba 3 auf Samba 4 migriert werden. Das dafür notwendige Vorgehen ist unter der folgenden URI dokumentiert:
http://wiki.univention.de/index.php?title=UCS%40school_Samba_3_to_Samba_4_Migration
Weiterführende Hinweise zur Konfiguration von Samba finden sich im UCS-Handbuch [ucs-handbuch].
Beim Anlegen einer neuen Klasse bzw. eines Benutzers wird automatisch eine Klassenfreigabe für die Klasse bzw. eine Heimatverzeichnisfreigabe für den Benutzer eingerichtet. Der für die Einrichtung der Freigabe notwendige Dateiserver wird in den meisten Fällen ohne manuellen Eingriff bestimmt. Dazu wird am Schul-OU-Objekt bei der Registrierung einer Schule automatisch der in der Univention Management Console angegebene Schulserver als Dateiserver jeweils für Klassen- und Benutzerfreigaben hinterlegt.
Die an der Schul-OU hinterlegte Angabe bezieht sich ausschließlich auf neue Klassen- und Benutzerobjekte und hat keinen Einfluss auf bestehende Objekte im LDAP-Verzeichnis. Durch das Bearbeiten der entsprechenden Schul-OU im UMC-Modul LDAP-Verzeichnis können die Standarddateiserver für die geöffnete Schul-OU nachträglich modifiziert werden.
Es ist zu beachten, dass die an der Schul-OU hinterlegten Dateiserver nur in einer Multi-Server-Umgebung ausgewertet werden. In einer Single-Server-Umgebung wird für beide Freigabetypen beim Anlegen neuer Objekte immer der Domänencontroller Master als Dateiserver konfiguriert.
In UCS-Umgebungen mit mehreren Samba4-Domänencontrollern werden in der Standardeinstellung
alle Dateien der NETLOGON
-Dateifreigabe automatisch (durch die
SYSVOL
-Replikation) zwischen allen Samba4-Domänencontrollern repliziert. Beim
Einsatz von UCS@school kann es bei der Verwendung von domänenweiten Benutzerkonten und
benutzerspezifischen Netlogon-Skripten zu Synchronisationskonflikten kommen. Konflikte können
ebenfalls bei eigenen, standortbezogenen Netlogon-Skripten auftreten.
In diesen Fällen ist es ratsam, die Synchronisation der NETLOGON
-Freigabe
zu unterbinden, indem ein abweichendes Verzeichnis für die NETLOGON
-Freigabe
definiert wird. Das Verzeichnis darf dabei nicht unterhalb der
SYSVOL
-Dateifreigabe
(/var/lib/samba/sysvol/REALM/
) liegen.
Das folgende Beispiel setzt das Verzeichnis der NETLOGON
-Freigabe auf
/var/lib/samba/netlogon/
und passt ebenfalls das Verzeichnis für die automatisch
generierten Benutzer-NETLOGON-Skripte an:
ucr set samba/share/netlogon/path=/var/lib/samba/netlogon ucr set ucsschool/userlogon/netlogon/path=/var/lib/samba/netlogon/user
Die zwei UCR-Variablen müssen auf allen Samba4-Domänencontrollern gesetzt werden. Dies kann z.B. in der UMC über eine UCR-Richtlinien global definiert werden. Nach der Änderung müssen die Dienste samba4 und univention-directory-listener neu gestartet werden:
invoke-rc.d samba4 restart invoke-rc.d univention-directory-listener restart
Für die Kontrolle und Steuerung der Schüler-PCs integriert UCS@school optional die Software iTALC. Dieses Kapitel beschreibt die Installation von iTALC auf den Schüler-PCs. Die Administration durch die Lehrkräfte ist in der UCS@school-Lehrerdokumentation [ucs-school-teacher] beschrieben.
Für die Nutzung der Rechnerüberwachungs- und Präsentationsfunktionen in der Computerraumverwaltung (siehe Abschnitt 4.1) wird vorausgesetzt, dass auf den Windows-Clients die Software iTALC installiert wurde.
Seit UCS@school 3.1 R2 sind Windows-Binärpakete für die Open Source-Software iTALC in UCS@school
enthalten. Die Binärpakete sind direkt über die Samba-Freigabe
iTALC-Installation abruf- und installierbar. Alternativ finden sich die
Installationdateien für 32- und 64bit-Versionen von iTALC auf dem Schulserver im Verzeichnis
/usr/share/italc-windows/
. Interoperabilitätstests zwischen UCS@school und iTALC
wurden ausschließlich mit der von UCS@school mitgelieferten iTALC-Version unter Windows XP und Windows
7 (32 und 64 Bit) durchgeführt.
iTALC bringt ein Installationsprogramm mit, das durch alle notwendigen Schritte führt. Während der Installation sollte nur der iTALC Service installiert und der iTALC Master abgewählt werden.
Nach der Installation von iTALC auf dem Windows-Client muss der öffentliche Schlüssel
importiert werden, damit der Schulserver Zugriff auf das installierte iTALC-Backend erhält. Dies
erfolgt durch Aufruf der iTALC Management Console unter scripts
abgelegt (Kommt Samba 3 zum Einsatz, wird der Schlüssel auf der
Netlogon-Freigabe abgelegt). Der Dateiname der Schlüsseldatei enthält den Namen des Schulservers für
den sie generiert wurde, um Namenskonflikte auf der SYSVOL-Freigabe bei der Verwendung von Samba 4
zu vermeiden. Damit der iTALC-Assistent die Schlüsseldatei selbständig erkennt, sollte die Datei
italc-key_SERVERNAME.pub.key.txt
verwendet werden.
Außerdem sollte auf den Windows-Clients sichergestellt werden, dass die installierte System-Firewall so konfiguriert ist, dass Port 11100 nicht blockiert wird. Dies ist Voraussetzung für eine funktionierende Umgebung, da iTALC diesen Port für die Kommunikation mit dem Schulserver bzw. anderen Computern verwendet.
In der Grundeinstellung läuft auf jedem Schulserver (bzw. im Single-Server-Betrieb auf dem Domänencontroller Master) ein Proxy-Server auf Basis von Squid in Zusammenspiel mit Squidguard. Der Proxy erlaubt Lehrern in Schulstunden den Zugriff auf einzelne Webseiten zu beschränken oder auch generell bestimmte Webseiten zu sperren. Dies ist in der UCS@school-Lehrerdokumentation [ucs-school-teacher] beschrieben.
Der Proxyserver muss zwingend auf dem jeweiligen Schulserver betrieben werden.
Die Proxykonfiguration wird in der Grundeinstellung durch DHCP verteilt, diese Einstellung wird jedoch nicht von allen Browsern unterstützt. Die Konfiguration kann alternativ über eine Proxy-Autokonfigurationsdatei (PAC-Datei) automatisiert werden. In PAC-Dateien sind die relevanten Konfigurationparameter zusammengestellt. Die PAC-Datei eines Schulservers steht unter der folgenden URL bereit:
http://
schulserver.domaene.de
/proxy.pac
Im Internet Exlorer 8 wird die PAC-Datei beispielsweise unter
zugewiesen.In Firefox 10 kann die PAC-Datei im Menü unter
zugewiesen werden.Bei Einsatz von Samba 4 kann die Proxy-Konfiguration alternativ auch über Gruppenrichtlinien zugewiesen werden.
RADIUS ist ein Authentifizierungsprotokoll für Rechner in Computernetzen. Es wird in UCS@school für die Authentifizierung von Rechnern für den Wireless-LAN-Zugriff eingesetzt.
Der RADIUS-Server muss auf den Access Points konfiguriert werden. Die vom Client übertragenen Benutzerkennungen werden dann durch den festgelegten RADIUS-Server geprüft, der wiederum für die Authentifizierung auf den UCS-Verzeichnisdienst zugreift.
Um RADIUS-Unterstützung einzurichten muss das Paket ucs-school-radius-802.1x auf dem Schulserver der Schule installiert werden, in der WLAN-Authentifizierung eingerichtet werden soll. Außerdem muss das Paket ucs-school-webproxy auf dem Schulserver installiert sein.
Nun müssen alle Access Points der Schule in der Konfigurationsdatei
/etc/freeradius/clients.conf
registriert werden. Pro Access
Point sollte ein zufälliges Passwort erstellt werden. Dies kann
z.B. mit dem Befehl makepasswd
geschehen. Die
Kurzbezeichnung ist frei wählbar. Ein Beispiel für einen solchen
Eintrag für einen Access Point:
client 192.168.100.101 { secret = a9RPAeVG shortname = AP01 }
Nun müssen die Access Points konfiguriert werden. Die dafür nötigen Schritte unterscheiden sich je nach Hardwaremodell, prinzipiell müssen die folgenden vier Optionen konfiguriert werden:
/etc/freeradius/clients.conf
hinterlegte Passwort
Der zugreifende Client muss zunächst das UCS-Wurzelzertifikat importieren. Es kann z.B. von der Startseite des Domänencontroller Master unter dem Link "Wurzelzertifikat" bezogen werden. Anschließend muss er eine Netzwerkverbindung mit den folgenden Parametern konfigurieren:
Die Konfiguration unterscheidet sich je nach Betriebsystem des Clients. Im Univention Wiki findet sich eine exemplarische Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einrichtung unter Windows XP: http://wiki.univention.de/index.php?title=Einrichtung-WLAN-Authentifizierung-WinXP, sowie für die Einrichtung unter Windows 7: http://wiki.univention.de/index.php?title=Einrichtung-WLAN-Authentifizierung-Win7.
In der Grundeinstellung ist der WLAN-Zugriff nicht zugelassen. Um einzelnen Benutzergruppen WLAN-Zugriff zu gestatten, muss in der Univention Management Console im Modul
eine Regel hinzugefügt - oder eine bestehende editiert werden -, in der die Option aktiviert ist.Weiterführende Dokumentation zur Freigabe des WLAN-Zugriffs finden sich in der UCS@school-Lehrerdokumentation [ucs-school-teacher].
Während des Datenimports kann es notwendig sein, dass in Abhängigkeit von der jeweiligen Umgebung zusätzlich einige weitere Einstellungen vorgenommen werden müssen. Mit den Pre- und Post-Hook-Skripten besteht die Möglichkeit vor und nach dem Import eines Objektes, Skripte auszuführen. Zu allen Objekten und den davon jeweils unterstützten Operationen können mehrere Skripte definiert werden, die dann vor und nach den Operationen Anpassungen vornehmen.
Damit die Import-Skripte die Hook-Skripte finden können, müssen diese unterhalb
des Verzeichnisses /usr/share/ucs-school-import/hooks/
abgelegt
werden. Dort gibt es für jede unterstützte Operation ein eigenes
Unterverzeichnis. Beispielsweise gibt es das Verzeichnis
user_create_pre.d
, das alle Skripte enthalten muss, die vor dem
Import eines Benutzers ausgeführt werden sollen. Alle weiteren Verzeichnisse
sind nach dem gleichen Schema benannt:
für die Skripte, die vor einer Operation ausgeführt werden sollen
und <Objekt>
_<Operation>
_pre.d
für die Skripte, die nach einer
Operation ausgeführt werden sollen. Das Paket ucs-school-import
bringt diese Verzeichnisse bereits mit. Skripte, die bei der Ausführung
berücksichtigt werden sollen, müssen zwei Bedingungen erfüllen. Der Name darf
nur aus Ziffern, Buchstaben und Unter- und Bindestrichen bestehen und die
Ausführungsrechte müssen für die Datei gesetzt sein. Alle anderen Dateien in
diesen Verzeichnissen werden ignoriert.
<Objekt>
_<Operation>
_post.d
Die Hook-Skripte werden derzeit für die Objekttypen ou, user, group, printer, computer, network und router für die Operationen create, modify und remove ausgeführt. Dabei ist zu beachten, dass für Rechner (computer), Netzwerke, Router und Schul-OUs nur die Operation zum Erzeugen (create) definiert ist und daher auch nur dafür Hook-Skripte definiert werden können.
Die Pre-Hook-Skripte werden mit einem Parameter aufgerufen. Dieser enthält den Namen einer Datei in der die Zeile des als nächstes zu bearbeitenden Objektes aus der Import-Datei gespeichert ist. Darüber können die Skripte jede Einstellung für das Objekt auslesen; allerdings ist zu berücksichtigen, dass zu diesem Zeitpunkt die Daten noch nicht durch das Import-Skript geprüft worden sind. Die Post-Hook-Skripte bekommen als zusätzlichen Parameter noch den LDAP-DN des gerade bearbeiteten Objektes übergeben.
Das folgende Beispiel-Skript soll ausgeführt werden, nachdem eine neue
Schul-OU angelegt wurde. Dafür muss das Skript in das Verzeichnis
/usr/share/ucs-school-import/hooks/ou_create_post.d/
kopiert
werden. Die Aufgabe des Skriptes soll es sein, die LDAP-Basis für den
DHCP-Server der Schule per Univention Configuration Registry-Richtlinie auf den Container
cn=dhcp unterhalb der LDAP-Basis der Schule zu setzen.
#!/bin/sh ldap_base="$(ucr get ldap/base)" # Auslesen der ersten Spalte (OU-name) der Importdatei ou="$(awk -F '\t' '{print $1}' "$1")" # Den Standard-Schul-DC-Namen erzeugen host="dc${ou}-01.$(ucr get domainname)" # Eine UCR-Richtlinie erstellen und mit dem Schul-DC verbinden udm policies/registry create \ --position "cn=policies,ou=$ou,$ldap_base" \ --set name=dhcpd_ldap_base \ --append "registry=dhcpd/ldap/base=cn=dhcp,ou=$ou,$ldap_base" udm computers/domaincontroller_slave \ --dn "cn=dc${ou}-01,cn=dc,cn=computers,ou=$ou,$ldap_base" \ --policy-reference "cn=dhcpd_ldap_base,cn=policies,ou=$ou,$ldap_base" echo "$(basename $0): Added policy dhcpd_ldap_base ."
Obwohl das Skript create_ou
keine Eingabedatei übergeben bekommt,
wird für die Hook-Skripte eine generiert, die in der Zeile den Namen der OU
enthält. Wenn ein vom Standard abweichender Schul-DC-Name angegeben wurde,
wird dieser als zweiter Wert übergeben. Für alle anderen Operationen auf den
Objekten können Hook-Skripte auf äquivalente Weise erstellt werden.
Eine weitere Funktion von den Hook-Skripten ist die Möglichkeit mit Erweiterungen in den Import-Dateien umzugehen, d.h. wenn in den Importdateien mehr Felder eingetragen sind, als durch die Import-Skripte selbst verarbeitet werden, so können die erweiterten Attribute in den Hook-Skripten ausgelesen und verarbeitet werden. Als Beispiel könnten bei den Benutzern Adressinformationen oder eine Abteilung gespeichert werden. Die zusätzlichen Felder werden in den Importdateien jeweils hinten an die Zeilen getrennt durch einen Tabulator angehängt. Da die Hook-Skripte die komplette Zeile übergeben bekommen, kann ein Post-Hook Skript genutzt werden, um die neuen Felder auszulesen und die Informationen z.B. an dem gerade erzeugten Benutzer zu ergänzen.
Um den Austausch von Dokumenten zwischen Benutzern zu erleichtern, wird empfohlen, die Freigabe Marktplatz auf den jeweiligen Schul-DCs anzulegen, auf die alle Benutzer Zugriff erhalten.
Das Hookskript ou_create_post.d/52marktplatz_create
wird ab UCS@school
für UCS 2.4 mitgeliefert und legt beim Aufruf von create_ou
die
Freigabe ``Marktplatz'' automatisch an. Über
die Univention Configuration Registry-Variable ucsschool/import/generate/share/marktplatz
kann der Hook
de-/aktiviert werden, indem der Variable der Wert no bzw. yes
zugeordnet wird.
Über drei weitere Univention Configuration Registry-Variablen kann das Verhalten des Hooks gesteuert werden:
ucsschool/import/generate/share/marktplatz/sharepath
Diese Variable definiert das Verzeichnis auf dem Server, welches als
Freigabe Marktplatz freigegeben wird. In der Standardeinstellung wird das Verzeichnis
/home/groups/Marktplatz
verwendet.
ucsschool/import/generate/share/marktplatz/group
Beim Anlegen der Freigabe wird die in dieser Variable definierte Gruppe als Gruppenbesitzer der Freigabe festgelegt. In der Standardeinstellung ist dies die Gruppe Domain Users. Es ist zu beachten, dass abweichend vom UCS-Standard die über die Importskripte angelegten Benutzer nicht in der Gruppe Domain Users enthalten sind.
ucsschool/import/generate/share/marktplatz/permissions
Die Zugriffsrechte der Freigabe sind in oktaler Schreibweise anzugeben (z.B. 0777). In der Standardeinstellung erhalten der Benutzer root, die vordefinierte Gruppe (z.B. Domain Users) sowie alle sonstigen Benutzer Lese- und Schreibrechte (0777).
Auf den Schul-DCs wird ein abweichender Container für DHCP-Objekte
verwendet, weshalb die Univention Configuration Registry-Variable dhcpd/ldap/base
entsprechend gesetzt werden
muss. Um das manuelle Setzen der UCR-Variable für jede neue OU bzw. jeden
neuen Schul-DC zu vermeiden, wird über den Standard-Hook
ou_create_post.d/40dhcpsearchbase_create
automatisch beim Erstellen einer OU die
UCR-Richtlinie ou-default-ucr-policy im Container
cn=policies,ou=XXX,LDAPBASIS angelegt und anschließend mit dem OU-Objekt ou=XXX,LDAPBASIS
verknüpft. Über die Richtlinie wird die Univention Configuration Registry-Variable dhcpd/ldap/base
entsprechend gesetzt. Dadurch wird sichergestellt, dass die in der Richtlinie
gesetzten UCR-Variablen auf allen UCS-Systemen der OU
automatisch übernommen werden.
Der Klassenarbeitsmodus ermöglicht die gezielte Einschränkung der Computernutzung für Schüler einer Klasse. Über das UMC-Modul für den Klassenarbeitsmodus kann ein Lehrer einen Klassenraum für die exklusive Nutzung durch bestimmte Gruppen konfigurieren. Der Klassenarbeitsmodus bietet darüber hinaus auch einen direkten Zugriff auf die Funktionalitäten der Materialverteilung. Hintergründe zur technischen Umsetzung werden in Abschnitt 11.1 und mögliche Konfigurationsschnittstellen in Abschnitt 11.2 gennant.
Für die Dauer des Klassenarbeitsmodus werden die ausgewählten Schüler und Räume in eine speziell benannte Gruppe aufgenommen. Dies macht es möglich mit Hilfe von Windows-Gruppenrichtlinien spezifische Einschränkungen für die Benutzung von Windows-Rechnern im gewählten Raum zu definieren, wie z.B. die Vorgabe eines Proxy-Servers zur Filterung des Internetzugriffs, die Einschränkung den Zugriffs auf USB-Speicher und andere Wechselmedien oder auch die Sperrung bestimmter Programme. Einsatzmöglichkeiten für Gruppenrichtlinien werden in Abschnitt 11.3 beispielhaft beschrieben.
Zur Verwendung des Klassenarbeitsmodus sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
Eine neue Klassenarbeit kann über das Modul
begonnen werden. Beim Durchlaufen der einzelnen Schritte werden von der Lehrkraft ein Name für die Klassenarbeit und die teilnehmenden Klassen/Arbeitsgruppen ausgewählt. Zusätzlich können für die Arbeit notwendige Dateien hochgeladen sowie Computerraumeinstellungen ausgewählt werden.Damit Schülern nicht die Möglichkeit gegeben wird, auf ihr bisheriges Heimatverzeichnis zuzugreifen, werden zum Zeitpunkt des Einrichtens der Klassenarbeit für die ausgewählten Schülerkonten spezielle Klassenarbeitskonten neu angelegt. Der Loginname für das Klassenarbeitskonto setzt sich aus einem festgelegten Prefix (standardmäßig exam-) und dem normalen Benutzernamen zusammen. Bspw. wird für den Benutzer anton123 das Klassenarbeitskonto exam-anton123 angelegt, mit dem er sich während der Klassenarbeit anmelden muss. Für das Klassenarbeitskonto wird ein neues Heimatverzeichnis erzeugt, Passwörter und andere Konteneinstellungen werden jedoch aus dem ursprünglichen Benutzerkonto direkt übernommen.
Alle Klassenarbeitskonten der Schüler sowie alle Rechner des Computerraumes sind für den Zeitraum der Klassenarbeit Mitglieder der Gruppe OU<OU-Name>-Klassenarbeit. Durch diese Gruppe können spezifische Einschränkungen für Schüler und Rechner mit Hilfe von Windows-Gruppenrichtlinien vorgenommen werden (siehe Abschnitt 11.3).
Damit die Einstellungen der Gruppenrichtlinien für die Rechner entsprechend greifen, ist es wichtig, dass die Schülerrechner des Computerraumes nach dem Einrichten einer Klassenarbeit neu gestartet werden. Dieser Vorgang wird durch das UMC-Modul
unterstützt, indem alle eingeschalteten Rechner automatisch neu gestartet werden können. Zusätzlich ist es aus dem selben Grund wichtig, dass nach Beenden einer Klassenarbeit die Schülerrechner entweder ausgeschaltet oder neu gestartet werden. Nur so können die ursprünglichen Einstellungen der Gruppenrichtlinien wieder wirksam werden.Damit leicht erkannt werden kann, dass die Gruppenrichtlinien für den Klassenarbeitsmodus an den Rechnern wirksam sind, empfehlen wir, bspw. ein optisch klar zu unterscheidendes Hintergrundbild über die Richtlinien zuzuweisen.
Für die Konfiguration des Klassenarbeitsmodus gibt es eine Reihe von Univention Configuration Registry-Variablen. Diese werden im folgenden aufgelistet und kurz erläutert.
Die nachfolgenden Univention Configuration Registry-Variablen können geändert werden, um LDAP-Eigenschaften der Klassenarbeitskonten, -gruppen und -container anzupassen. Sofern diese Variablen manuell gesetzt werden, ist zu beachten, dass es sich dabei um globale Einstellungen handelt und diese Variablen sowohl auf dem Domänencontroller Master als auch auf den Schulservern identische Werte aufweisen müssen.
ucsschool/ldap/default/userprefix/exam
gibt den Prefix an, der dem ursprünglichen Benutzernamen im Klassenarbeitskonto vorangestellt wird. Er ist standardmäßig auf exam- gesetzt.
ucsschool/ldap/default/groupname/exam
bezeichnet die Gruppe, der alle Klassenarbeitskonten sowie Klassenarbeitsrechner zugeordnet sind. Über diese Gruppe können spezifische Windows-Gruppenrichtlinien für den Klassenarbeitsmodus gesetzt werden. Der Standardname für diese Gruppe ist OU%(ou)s-Klassenarbeit, wobei %(ou)s vom System automatisch durch den Namen der OU ausgetauscht wird.
ucsschool/ldap/default/container/exam
ist der Name des Containers, unterhalb dem die Klassenarbeitskonten gespeichert werden. Standardmäßig ist der Name auf examusers gesetzt. Die LDAP-Position des Containers ist direkt unterhalb der Schul-OU.
Das UMC-Modul zum Einrichten einer Klassenarbeit bietet die Möglichkeit bestimmte Standardwerte zu definieren, um das Starten einer Klassenarbeit zu vereinfachen; dazu gehören:
ucsschool/exam/default/room
definiert den vorausgewählten Raum für eine neue Klassenarbeit. Der Eintrag beinhaltet den LDAP-Namen des Raumes (inklusive des Schul-OU-Präfxies), also bspw. meineschule-PC Raum. Ist die Variable nicht gesetzt, wird standardmäßig der alphabetisch erste Raum ausgewählt.
ucsschool/exam/default/shares
gibt den vorausgewählten Freigabezugriff für eine neue Klassenarbeit an. Mögliche Werte sind all für Zugriff auf alle Freigaben ohne Einschränkungen sowie home für eingeschränkten Zugriff auf lediglich das Heimatverzeichnis des (Klassenarbeits-)Benutzerkonto. Ist die Variable nicht gesetzt, wird standardmäßig nur der Zugriff auf das Homeverzeichnis freigegeben.
ucsschool/exam/default/internet
definiert die vorausgewählte Internetregel für eine neue Klassenarbeit. Mögliche Werte umfassen die Namen aller Internetregeln wie sie im UMC-Modul angezeigt werden. Normalerweise werden die globalen Standardeinstellungen verwendet.
Gruppenrichtlinien werden von einem Windows System aus mit Hilfe der Gruppenrichtlinienverwaltung (GPMC) angelegt und bearbeitet. Im Folgenden ist die Konfiguration der Gruppenrichtlinien von einem Windows 7 System aus beschrieben auf dem dazu die Gruppenrichtlinienverwaltung (GPMC) aus den Remote System Administration Tools (RSAT) installiert sein muss.
Alle Gruppenrichtlinieneinstellungen können je nach Bedarf gesammelt über ein Gruppenrichtlinienobjekt vorgenommen werden oder auf separate Objekte verteilt werden. Um den Bezug zwischen einem ausgewählten Gruppenrichtlinienobjekt und Objekten im Samba-Verzeichnisdienst herzustellen, kann es mit einer Organisationseinheit (OU) verknüpft werden, z.B. der Schul-OU. Einige der hier beispielhaft beschriebenen Gruppenrichtlinieneinstellungen wirken sich nur auf Benutzer- und andere nur auf Computer-Konten aus. Da die Einstellungen eines Gruppenrichtlinienobjekts nur für Objekte ausgewertet werden, die unterhalb des speziellen Verzeichniszweigs liegen, mit dem es verknüpft wurde, ist es wichtig, dass das entsprechende Gruppenrichtlinienobjekt hinreichend hoch in der hierarchischen Objektordnung verknüpft wird.
Einige der genannten Gruppenrichtlinien-Einstellungen beziehen sich auf den Bereich der Computerkonfiguration und werden nur beim Systemstart korrekt von den entsprechenden Windows-Komponenten ausgewertet. Für solche Einstellungen ist daher ein Neustart der Windows-Arbeitsplatzsysteme nach Aktivierung des Klassenarbeitsmodus notwendig.
Computerkonfiguration\Administrative Vorlagen\System\Anmeldung\Beim Neustart des Computers und bei der Anmeldung immer
auf das Netzwerk warten
. Diese Funktion ist in den Betriebssystemversionen von Windows 2000 oder Windows Server 2003 nicht verfügbar.“[1]
Auf dem Schulserver sollte das Verzeichnis
/var/lib/samba/sysvol/DomänenNameDerUCS@schoolUmgebung/Policies/PolicyDefinitions/
angelegt werden. Sobald dieses Verzeichnis angelegt ist, bevorzugt das Windows-Programm zur
Gruppenrichtlinienverwaltung die dort hinterlegten Administrativen Vorlagen im ADMX-Format vor den
lokal auf dem Windows 7 System installierten Administrativen Vorlagen.
Da in den nachfolgenden Abschnitten zusätzliche Administrative Vorlagen verwendet
werden, die ebenfalls in dem oben genannten Verzeichnis abzulegen sind, wird empfohlen, nach dem
Erstellen des Verzeichnisses einmalig die lokal installierten Administrativen Vorlagen aus dem
Verzeichnis C:\Windows\PolicyDefinitions
in das neue Verzeichnis zu
kopieren. Da das Verzeichnis serverseitig unterhalb der SYSVOL
-Freigabe liegt,
wird es per Voreinstellung auf alle Samba 4-Server der Domäne synchronisiert. Die Administrativen
Vorlagen sind an sich keine Gruppenrichtlinien, sie dienen nur zur Erweiterung der
Einstellungsmöglichkeiten die das Windows Programm zur Gruppenrichtlinienverwaltung dem
Administrator zur Auswahl anbietet. Für neuere Windows- Versionen, wie z.B. Windows 8 stellt
Microsoft aktualisierte Administrative Vorlagen zum Download zur Verfügung.
Grundsätzlich können Gruppenrichtlinien im Samba-Verzeichnisdienst mit Organisationseinheiten (OU) und der LDAP-Basis verknüpft werden. Im UCS@school-Kontext werden jedoch nur Verknüpfungen unterhalb der Schul-OU auch automatisch in das OpenLDAP-Verzeichnis synchronisiert. Verknüpfungen mit der LDAP-Basis werden z.B. durch OpenLDAP-Zugriffsbeschränkungen blockiert, damit sich eine Anpassung der damit verknüpften Gruppenrichtlinien durch einen Schul-Administrator nicht auch auf alle anderen Schulen auswirkt. Eine solche Änderung wird im S4-Connector auf der Schule als Reject notiert. Wenn tatsächlich gewünscht ist, eine Änderung der Gruppenrichtlinienverknüpfung an der LDAP-Basis und unter OU=Domain Controllers auch in das OpenLDAP-Verzeichnis und damit an alle Schulen zu synchronisieren, kann auf dem Schulserver folgender Befehl mit dem zentralen Administrator-Passwort ausgeführt werden:
eval "$(ucr shell)" /usr/share/univention-s4-connector/msgpo.py --write2ucs \ --binddn "uid=Administrator,cn=users,$ldap_base" --bindpwd <password>
Der S4-Connector erkennt eine kurze Zeit später bei dem nächsten Resync, dass der Reject aufgelöst wurde.
Da das im folgenden konfigurierte Gruppenrichtlinienobjekt je nach Verknüpfung im Samba-Verzeichnisdienst die Anmeldung an betroffenen Windows-Arbeitsplatzsystemen einschränkt, wird dringend empfohlen, als erstes die Anwendung der neuen Gruppenrichtlinie auf solche Windows-Arbeitsplatzsysteme einzuschränken, auf die sie sich später im Klassenarbeitsmodus auswirken soll. Dies geschieht am einfachsten über die Anpassung der Sicherheitsfilterung, die im Folgenden beschrieben ist:
OUNameDerOU-Klassenarbeit
, z.B. OUgym17-Klassenarbeit) eintragen und den Dialog mit OK schließen.
Im neu geöffneten Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Computerkonfiguration > Richtlinien > Windows-Einstellungen > Sicherheitseinstellungen > Lokale Richtlinien > Zuweisen von Benutzerrechten
OUNameDerOU-Klassenarbeit
, z.B. OUgym17-Klassenarbeit) eintragen und den Dialog mit OK schließen.
lehrer-NameDerOU
, z.B. lehrer-gym17) eintragen und den Dialog mit OK schließen.
Damit die Gruppenrichtlinieneinstellungen von Windows-Arbeitsplatzrechnern ausgewertet werden, ist es notwendig, einen Bezug zwischen dem angelegten Gruppenrichtlinienobjekt und den Rechnerobjekten im Samba-Verzeichnisdienst herzustellen. Um dies zu erreichen kann das Gruppenrichtlinienobjekt mit einer Organisationseinheit (OU) verknüpft werden, die den Rechnerobjekten im Verzeichnisbaum übergeordnet ist, in der Regel mit der Schul-OU.
Zur Einschränkung des Zugriffs auf USB-Speicher und Wechselmedien sind je nach Windowsversion zwei Fälle zu beachten: einerseits die Einschränkung der Benutzung bereits installierter Gerätetreiber und andererseits die Einschränkung der Installation neuer Gerätetreiber.
Während für Windows XP beide Einschränkungen notwendig sind, bietet Windows 7 durch erweiterte Richtlinien vereinfachte und erweiterte Kontrollmöglichkeiten. In Mischumgebungen ist eine Kombination der skizzierten Einstellungen zu empfehlen.
Diese Richtlinie wird über eine Administrative Vorlage (ADMX) definiert, die in Microsoft Knowledgebase Artikel 555324.
[2] beschrieben ist.
Erst nach Einbinden der Administrative Vorlage (ADMX) können folgende Einstellungen getroffen werden.
Beispiele für ADMX-Dateien liegen unter /usr/share/doc/ucs-school-umc-exam/examples/GPO
.
Zum Einbinden der ADMX-Dateien müssen diese auf die SYSVOL
-Freigabe kopiert werden (siehe Abschnitt 11.3.1).
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Computerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen > Spezielle Einstellungen > Treiber einschränken
Diese Richtlinie definiert eingeschränkte Dateisystemberechtigungen gemäß Microsoft Knowledgebase Artikel 823732 [3].
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Computerkonfiguration > Richtlinien > Windows-Einstellungen > Sicherheitseinstellungen > Dateisystem
C:\Windows\Inf
ansteuern und dort die Datei usbstor.inf
auswählen und mit OK bestätigen (ggf. wird die Dateiendung .inf nicht mit angezeigt).
%SystemRoot%\inf\usbstor.pnf
und %SystemRoot%\system32\drivers\usbstor.sys
definiert werden.
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Benutzerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen > System > Wechselmedienzugriff
Zusätzliche Einschränkungen zur Installation von Gerätetreibern sind auch unter Windows 7 möglich. Die Einstellungsmöglichkeiten bieten eine größere Kontrolle, setzen aber auch konkrete Erfahrungen mit den im Einzelfall eingesetzten Geräten voraus. Daher ist dieser Abschnitt nur als Einstiegshilfe zu verstehen. Die folgende Einstellung würde die zusätzliche Installation jeglicher Treiber für Wechselgeräte deaktivieren. Es kann hier z.B. dann zusätzlich sinnvoll sein, Administratoren von dieser Einschränkung auszunehmen.
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Computerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen > System > Geräteinstallation > Einschränkungen bei der Geräteinstallation
Im Folgenden sind Vorgaben für Internet Explorer, Google Chrome und Mozilla Firefox beschrieben. Während Microsoft selbst Administrative Vorlagen mitliefert, sind für Google Chrome und Mozilla Firefox jeweils eigene Administrative Vorlagen notwendig.
Zusätzlich zur Vorgabe einer Proxyeinstellung ist für den Klassenarbeitsmodus eine Sperrung des Benutzer-Zugriffs auf eben diese Einstellungen sinnvoll. Dazu gibt es zwei unterschiedliche Ansätze: Im Fall des Internet Explorers bietet die Administrative Vorlage die Möglichkeit, das entsprechende Einstellungsfenster zu sperren. Im Fall von Google Chrome und Mozilla Firefox werden hingegen die Proxy-Einstellungen per Gruppenrichtlinie für den Arbeitsplatzrechner vorgegeben, statt für den Benutzer, und sind dadurch z.B. für Schüler nicht mehr veränderbar. Für die beiden letztgenannten Browser ist es daher wichtig darauf zu achten, die Einstellungen, wo nötig, im Zweig Computerkonfiguration des Gruppenrichtlinieneditors statt im Zweig Benutzerkonfiguration zu treffen.
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Benutzerkonfiguration > Richtlinien > Windows-Einstellungen > Internet Explorer-Wartung > Verbindung
squid/httpport
, Standard 3128)
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Computerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen: Vom zentralen Computer abgerufene Richtliniendefinitionen (ADMX-Dateien) > Windows-Komponenten > Internet Explorer > Internetsystemsteuerung
Die Administrativen Vorlagen für Google Chrome werden durch das Zip-Archiv policy_templates.zip
des Chromium-Projekts bereitgestellt. Die entprechenden Dateien liegen unter /usr/share/doc/ucs-school-umc-exam/examples/GPO
. Der Inhalt des admx
-Verzeichnisses sollte in das Verzeichnis PolicyDefinitions
auf den Schulserver kopiert werden, so dass dort die Datei chrome.admx
liegt. Die *.adml
-Dateien aus den Unterverzeichnissen müssen in gleichnamige Unterverzeichnisse unter PolicyDefinitions
kopiert werden.
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Computerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen: Vom zentralen Computer abgerufene Richtliniendefinitionen (ADMX-Dateien) > Google > Google Chrome > Proxy-Server
Auf dem Schulserver sollte das Verzeichnis /var/lib/samba/sysvol/DomänenNameDerUCS@schoolUmgebung/Policies/PolicyDefinitions/
angelegt werden. Nähere Informationen sind im Abschnitt zu Google Chrome zu finden.
Die Administrativen Vorlagen für Mozilla Firefox werden durch das FirefoxADM-Projekt bereitgestellt. Es ist sinnvoll die dort definierten ADM-Vorlagen in das ADMX-Format umzuwandeln. Beispiele für ADMX Dateien liegen unter /usr/share/doc/ucs-school-umc-exam/examples/GPO
. Der Inhalt des admx
-Verzeichnisses sollte in das Verzeichnis PolicyDefinitions
auf den Schulserver kopiert werden, so dass dort die Datei firefoxlock.admx
liegt. Die *.adml
-Dateien aus den Unterverzeichnissen müssen in gleichnamige Unterverzeichnisse unter PolicyDefinitions
kopiert werden.
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Computerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen: Vom zentralen Computer abgerufene Richtliniendefinitionen (ADMX-Dateien) > Mozilla Firefox Locked Settings > General
squid/httpport
, Standard 3128)
Da Mozilla Firefox bisher nicht selbständig die über die Administrativen Vorlagen definierten Einstellungen in der Windows-Registry berücksichtigt, ist es notwendig diese Einstellungen über ein Startup- bzw. Shutdown-Skript in Mozilla-Konfigurationsdateien übersetzen zu lassen. Das FirefoxADM-Projekt stellt diese Skripte in Form von zwei vbs-Dateien zur Verfügung. Deren Einbindung ist über die folgenden Schritt möglich.
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Computerkonfiguration > Windows-Einstellungen > Skripts (Start/Herunterfahren)
Machine\Scripts\Startup
im betreffenden GPO-Verzeichis) die Datei firefox_startup.vbs
kopieren und das Explorer-Fenster schließen.
firefox_startup.vbs
eintragen und Dialog mit OK bestätigen.
firefox_shutdown.vbs
eintragen. Im Detail also:
Machine\Scripts\Shutdown
im betreffenden GPO-Verzeichis) die Datei firefox_shutdown.vbs
kopieren und das Explorer-Fenster schließen.
firefox_shutdown.vbs
eintragen und Dialog mit OK bestätigen.
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Benutzerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen > System
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Benutzerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen > System
Aufgrund der Tiefe des Eingriffs der Software Restriction Policies ist zu empfehlen, diese zunächst in einer Testumgebung zu auszuprobieren. Bei der Analyse von Zugriffsfehlern kann die Ereignisanzeige des Windows-Clients helfen [4].
Die Software Restriction Policies greifen auch in die Bearbeitung von Login- und Logoff-Skripten ein. Alle dort verwendeten Programme bzw. Programmpfade sollten auf Ausführbarkeit getestet werden.
Im Gruppenrichtlinienverwaltungseditor den folgenden Zweig öffnen:
Benutzerkonfiguration > Windows-Einstellungen > Sicherheitseinstellungen > Richtlinien für Softwareeinschränkung
\\%USERDNSDOMAIN%\SysVol
eingeben, damit Logon- und GPO-Skripte ausgeführt werden können.
In der Dropdown-Liste Nicht eingeschränkt auswählen und mit OK bestätigen.
Tabelle 11.1. Beispiele für weitere Pfadregeln
Pfad | Sicherheitsstufe |
---|---|
\\%USERDNSDOMAIN%\SysVol | Nicht eingeschränkt |
\\%LogonServer%\SysVol | Nicht eingeschränkt |
\\%LogonServer%\netlogon | Nicht eingeschränkt |
\\%COMPUTERNAME%\Templates$\* | Nicht eingeschränkt |
%UserProfile%\Local Settings\Temp\*.tmp | Nicht eingeschränkt |
%WinDir%\system32\cscript.exe | Nicht eingeschränkt |
%WinDir%\system32\wscript.exe | Nicht eingeschränkt |
%ProgramFiles% | Nicht eingeschränkt |
%ProgramFiles(x86)% | Nicht eingeschränkt |
*.lnk | Nicht eingeschränkt |
Es kann sinnvoll sein zusätzlich Programm-Pfade als Nicht erlaubt einzustufen, z.B.:
Tabelle 11.2. Beispiele für weitere Pfadregeln
Pfad | Sicherheitsstufe |
---|---|
%UserProfile%\Local Settings\Temp | Nicht erlaubt |
%SystemRoot%\temp\* | Nicht erlaubt |
%SystemRoot%\System32\mstsc.exe | Nicht erlaubt |
%SystemRoot%\System32\dllcache\* | Nicht erlaubt |
%SystemRoot%\System32\command.com | Nicht erlaubt |
%SystemRoot%\System32\cmd.exe | Nicht erlaubt |
%SystemRoot%\repair\* | Nicht erlaubt |
%SystemDrive%\temp\* | Nicht erlaubt |
[4] Weitere sinnvolle Hinweise zur Analyse und Pflege der Software Restriction Policies liefert z.B. http://www.nsa.gov/ia/_files/os/win2k/Application_Whitelisting_Using_SRP.pdf
[5] Weitere sinnvolle Hinweise zur Analyse und Pflege der Software Restriction Policies liefert z.B. http://www.nsa.gov/ia/_files/os/win2k/Application_Whitelisting_Using_SRP.pdf
Univention Corporate Client (UCC) ist wie UCS@school eine aus dem Univention App Center heraus installierbare Erweiterung für Univention Corporate Server. UCC enthält eine optimierte Desktop-Umgebung auf Basis von Linux (Ubuntu), die eine Anpassung des Desktops an die jeweilige Hardware und den Einsatzzweck zulässt. Der Rollout der UCC-Systeme wird über ein imagebasiertes Verfahren durchgeführt. Dabei kann entweder auf offiziell bereitgestellte Images (ThinClient oder Desktop) zurückgegeriffen werden oder es können speziell an die eigene Umgebung angepasste Images erstellt werden. Die Verwaltung der UCC-Systeme erfolgt über die Univention Management Console.
UCS@school bietet die Möglichkeit, UCC-Desktop-Systeme ähnlich wie Windows-Systeme in die UCS@school-Umgebung einzubinden. Die dafür notwendigen Konfigurationsschritte werden durch spezielle Integrationspakete für UCS@school und UCC auf ein Minimum reduziert. Nach dem Einbinden der UCC-Systeme stehen in Verbindung mit UCS@school unter anderem die folgenden Features auf den UCC-Systemen zur Verfügung:
Für die Integration von UCC in UCS@school gelten die folgenden Einschränkungen:
Weitere Informationen zu UCC finden sich im UCC-Handbuch [ucc-handbuch].
Im Folgenden wird die Installation von Univention Corporate Client (UCC) auf einem UCS@school-Schulserver beschrieben. Dabei wird die Kenntnis des UCC-Handbuchs [ucc-handbuch] vorausgesetzt und neben einer Kurzanleitung für die Installation nur abweichende Installationsschritte beschrieben.
Die Installation von UCC erfolgt über das Univention App Center in der Univention Management Console. Die Applikation Univention Corporate Client muss auf dem UCS@school-Schulserver installiert werden. Dies ist in einer Single-Server-Umgebung der Domänencontroller Master und in einer Multi-Server-Umgebung der Domänencontroller Slave. Die notwendigen Installationsschritte sind auf beiden UCS-Systemrollen gleich und werden daher im folgenden gemeinsam beschrieben. Vor der Installation von UCC muss zunächst die UCS@school-Umgebung fertig installiert und konfiguriert werden.
Die Verwendung von UCC in UCS@school setzt die Verwendung des offiziellen UCC-Desktop-Images oder eines selbsterstellten Desktop-Images voraus. Das offizielle UCC-Desktop-Image wird während der Installation vom Univention UCC-Repository-Server heruntergeladen und hat im gepackten Zustand eine Größe von ca. 3GB. Es ist daher, je nach Art und Geschwindigkeit der Internetanbindung, mit längeren Downloadzeiten zu rechnen. Nach erfolgreichem Download wird das Image entpackt. Daher muss vor der Installation von UCC auf dem Schulserver sichergestellt werden, dass mindestens mindestens 22 GB an freiem Speicherplatz vorhanden sind.
Auf dem Schulserver sind für die Installation von UCC die folgenden Schritte durchzuführen:
univention-install ucc-1.0-rev2-desktop-image
installiert werden.
univention-run-join-scripts
erfolgen.
Im Folgenden werden die UCS@school-spezifischen Konfigurationseinstellungen beschrieben, die von regulären UCC-Systemen abweichen. Weitergehende Konfigurationsmöglichkeiten werden im UCC-Handbuch [ucc-handbuch] beschrieben.
Für die korrekte Funktion der UCC-Systeme ist sicherzustellen, dass die UCC-Systeme den
Domänencontroller Master (nur bei Single-Server-Umgebungen!) bzw. den Domänencontroller Slave
(Multi-Server-Umgebung) als DNS-Server verwenden. In der Standardeinstellung wird automatisch eine
DHCP-DNS-Richtlinie
cn=dhcp-dns-SCHULNAME,cn=policies,ou=SCHULNAME,dc=example,dc=com erstellt und
mit dem Container cn=dhcp,ou=SCHULNAME,dc=example,dc=com verknüpft, die die
IP-Adresse des Schulservers als DNS-Server über DHCP konfiguriert. Das automatische Erstellen und
Verknüpfen der DHCP-DNS-Richtlinie kann durch das Setzen der
UCR-Variable ucsschool/import/generate/policy/dhcp/dns/set_per_ou=false
auf
Domänencontroller Master- und Domänencontroller Slave-Systemen deaktiviert
werden.
Die Konfiguration der UCC-Systeme erfolgt in der Standardeinstellung über eine automatisch vom Schulserver generierte UCR-Richtlinie. Diese trägt den Namen ou-default-ucr-policy und wird für jede Schul-OU unter dem DN cn=ou-default-ucr-policy,cn=policies,ou=SCHULNAME,dc=example,dc=com im LDAP-Verzeichnis abgelegt. Diese UCR-Richtlinie wird automatisch bei der Installation des Schulservers mit geeigneten Werten vordefiniert, welche nachfolgend beschrieben werden:
ucc/mount/cifshome/server
definiert den Server, von dem
das Samba-Heimatverzeichnis des sich anmeldenden Benutzers gemountet wird. In der Variable ist der
FQDN anzugeben (Beispiel: ucc/mount/cifshome/server=schulserver1.example.com
).
proxy/http
kann über
die Variable ucc/proxy/http
der HTTP-Proxy für die UCC-Systeme definiert werden
(Beispiel: ucc/proxy/http=http://schulserver1.example.com:3128
).
ucc/cups/server
festgelegt. Auch hier ist der FQDN des Druckservers anzugeben
(Beispiel: ucc/cups/server=schulserver1.example.com
).
ucc/italc/key/sambasource
und
ucc/italc/key/filename
. In der Standardeinstellung wird der iTALC-Schlüssel auf der
netlogon-Freigabe des Schulservers abgelegt. Die Schlüsseldatei enthält dabei
den Namen des Schulservers (Beispiel:
ucc/italc/key/sambasource=\\schulserver1\netlogon
und
ucc/italc/key/filename=italc-key_schulserver1.pub
).
Das automatische Erstellen und Verknüpfen der UCR-Richtlinie
ou-default-ucr-policy kann durch das Setzen der UCR-Variable
ucsschool/import/generate/policy/ucc/settings=false
auf Domänencontroller Master-
und Domänencontroller Slave-Systemen deaktiviert werden.
Die UCC-Systeme können Kerberos als Authentifizierungsmethode für die transparente
Authentifizierung gegenüber dem HTTP-Proxy (squid) des Schulservers verwenden. Diese
Authentifizierungsmethode ist in der Standardeinstellung im HTTP-Proxy des Schulservers deaktiviert
und muss manuell durch das Setzen der Univention Configuration Registry-Variable squid/krb5auth=yes
aktiviert
werden. Anschließend ist auf dem Schulserver ein Neustart des Dienstes squid
notwendig, der entweder über das UMC-Modul Systemdienste oder auf der
Kommandozeile über das Kommando invoke-rc.d squid3 restart
durchgeführt werden
kann.
Sind Installation und Konfiguration von UCC auf dem Schulserver abgeschlossen, können neue UCC-Desktop-Systeme installiert und für UCS@school eingerichtet werden. Die nachfolgenden Schritte für den Rollout wurden auf ein Minimum reduziert und beinhalten abweichende Schritte zum regulären UCC-Rollout. Hinweise zu Rollout und Konfiguration von UCC-Desktop-Systemen können dem UCC-Handbuch [ucc-handbuch] entnommen werden.
import_computer
angelegt werden. Bei beiden Varianten ist
darauf zu achten, dass als Rechnertyp Univention Corporate Client
bzw. ucc angegeben wird. Hinweise zum Importskript
import_computer
finden sich in Abschnitt 5.4.2.
apt-get install
univention-ucc-ucsschool-integration
). Sollen mehrere UCC-Systeme ausgerollt werden, wird
empfohlen, am Container cn=computers,ou=SCHULNAME,dc=example,dc=com eine neue
Richtlinie vom Typ UCC Software-Update-Einstellungen zu verknüpfen, über die
das Paket univention-ucc-ucsschool-integration automatisch beim Systemstart
installiert wird.
Für die Nachinstallation des Integrationspakets muss das UCC-System Zugriff auf die offiziellen Univention-UCC-Repository-Server erhalten. Die dafür notwendigen DHCP-Routing-Einstellungen müssen ggf. vor dem ersten Bootvorgang eingerichtet werden.
univention-run-join-scripts
auszuführen. Dabei wird z.B. der iTALC-Schlüssel vom Schulserver auf das UCC-System kopiert.
Die Standardkonfiguration von Univention Corporate Server und UCS@school ist für Umgebungen mit bis zu 5.000 Benutzern optimiert worden. In größeren Umgebungen kann es notwendig werden, Anpassungen an der Standardkonfiguration vorzunehmen. Die meisten Schritte werden bereits im UCS performance guide [ucs-performance-guide] beschrieben.
Darüber hinaus sollten einige Punkte bereits bei der Planung und dem Aufbau einer UCS@school-Umgebung beachtet werden:
Gruppen mit einer großen Anzahl an Mitgliedern können negative Auswirkungen auf die Geschwindigkeit der UCS@school-Systeme haben. Es sollte daher beim Anlegen von Benutzern vermieden werden, dass alle Benutzer Mitglied einer bestimmten Gruppe (z.B. "Domain Users") werden. Die UCS@school-Importskripte beachten dies bereits und legen pro Schul-OU eine eigene Gruppe Domain Users OUNAME an, die als primäre Gruppe für die Benutzerkonten verwendet wird.
Falls für die Rechteverwaltung eine Zusammenfassung der Benutzer notwendig ist, können mehrere dieser Gruppen über die Gruppen in Gruppen-Funktionalität zusammengeführt werden. Die einzelnen Domain User OUNAME-Gruppen können dann bei Bedarf z.B. als Mitglied in der Gruppe Domain Users eingetragen werden.
[ucs-handbuch] Univention GmbH. 2013. Univention Corporate Server - Handbuch für Benutzer und Administratoren. http://docs.univention.de/handbuch-3.2.html.
[ucc-handbuch] Error: no bibliography entry: ucc-handbuch found in ../../../doc-common/docbook/stylesheets/bibliography-de.xml
[ucs-school-teacher] Univention GmbH. 2012. UCS@school - Handbuch für Lehrkräfte und Schuladministratoren. http://docs.univention.de/ucsschool-lehrer-handbuch-3.2.pdf.
[ucs-performance-guide] Univention GmbH. 2013. UCS performance guide. http://docs.univention.de/performance-guide-3.2.html.