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Mit Univention Corporate Server 3.3 steht das dritte Minor-Release für Univention Corporate Server (UCS) 3 zur Verfügung. Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
Der Linux Kernel wurde Version 3.16 aktualisiert. Dieser beinhaltet diverse Sicherheitsaktualisierungen sowie neuere und aktualisierte Treiber für eine verbesserte Hardware-Unterstützung.
Samba wurde auf Version 4.3.7 aktualisiert. Neben sehr vielen Detailverbesserungen bietet Samba 4.3 Unterstützung für SMB 3.1.1, welches Microsoft mit Windows 10 eingeführt hat und das eine höhere Sicherheit und mehr Funktionen bietet.
Viele Systemdienste wurden aktualisiert, wie beispielsweise der DHCP Server, der Xen Hypervisor oder die SQL-Server MySQL oder PostgreSQL.
Diverse Systembibliotheken wurden aktualisiert, u.a. die GNU C-Bibliothek, OpenSSL oder PHP5.
In Umgebungen mit mehr als einem UCS-System muss die Update-Reihenfolge der UCS-Systeme beachtet werden:
Auf dem Domänencontroller Master wird die maßgebliche (authoritative) Version des LDAP-Verzeichnisdienstes vorgehalten, die an alle übrigen LDAP-Server der UCS-Domäne repliziert wird. Da bei Release-Updates Veränderungen an den LDAP-Schemata auftreten können, muss der Domänencontroller Master bei einem Release-Update immer als erstes System aktualisiert werden.
Es sollte geprüft werden, ob ausreichend Festplattenplatz verfügbar ist. Eine Standard-Installation benötigt min. 6 GB Speicherplatz. Das Update benötigt je nach Umfang der vorhanden Installation mindestens 1 GB weiteren Speicherplatz zum Herunterladen und Installieren der Pakete.
Für das Update sollte eine Anmeldung auf der lokalen Konsole des Systems mit dem Benutzer root
durchgeführt und das Update dort gestartet werden.
Alternativ kann das Update über Univention Management Console durchgeführt werden.
Eine Remote-Aktualisierung über SSH wird nicht empfohlen, da dies beispielsweise bei Unterbrechung der Netzverbindung zum Abbruch des Update-Vorgangs und zu einer Beeinträchtigung des Systems führen kann.
Sollte dennoch eine Aktualisierung über eine Netzverbindung durchgeführt werden, ist sicherzustellen, dass das Update bei Unterbrechung der Netzverbindung trotzdem weiterläuft.
Hierfür können beispielsweise die Tools screen
oder at
eingesetzt werden, die auf allen Systemrollen installiert sind.
Es ist möglich das Update auf UCS 3.3 zu überspringen. Sofern das System direkt von UCS 3.2 auf UCS 4 aktualisiert werden soll, so kann die Univention Configuration Registry-Variable update33/skip/ucs3.3
auf
true
gesetzt werden.
Die unterstützte Java Version in UCS 3.3 ist OpenJDK 7. Der Update-Prozess versucht OpenJDK 6 durch OpenJDK 7 zu
ersetzten. Falls die automatische Ersetzung fehlschlägt, muss die Ersetzung manuell erfolgen.
Die automatische Migration kann übersprungen werden indem vor dem Update die Univention Configuration Registry-Variable update33/skip/openjdk7
auf den Wert true
gesetzt wird.
Mit UCS 3.3 werden PostgreSQL 9.1 Pakete ausgeliefert. Für PostgreSQL 8.4 wird es UCS 3.3 keine Security Updates geben. Nach dem Update auf UCS 3.3 sollte die Migration von PostgreSQL 8.4 auf PostgreSQL 9.1 erfolgen. In SDB 1292 ist das Vorgehen beschrieben.
Nach dem Update müssen die neuen oder aktualisierten Join-Skripte ausgeführt werden.
Dies kann auf zwei Wegen erfolgen:
Entweder über das UMC-Modul univention-run-join-scripts
als Benutzer root
.
Anschließend muss das UCS-System neu gestartet werden.
Der Linux Kernel wurde auf Version 3.16.7-ckt25 aktualisiert. 32-Bit-Systeme ohne PAE-Unterstützung (Physical Address Extension) werden nicht länger unterstützt.
Bei Verwendung der Free for personal use-Version von UCS (die in der Regel für Evaluationen von UCS herangezogen wird) werden anonyme Nutzungsstatistiken zur Verwendung der Univention Management Console erzeugt. Die aufgerufenen Module werden dabei von einer Instanz des Web-Traffic-Analyse-Tools Piwik protokolliert. Dies ermöglicht es Univention die Entwicklung von Univention Management Console besser auf das Kundeninteresse zuzuschneiden und Usability-Verbesserungen vorzunehmen.
Diese Protokollierung erfolgt nur bei Verwendung der Free-for-Personal-Use-Lizenz. Der Lizenzstatus kann durch einen Klick auf das Zahnrad-Symbol in der rechten, oberen Ecke der Univention Management Console und die Auswahl von geprüft werden. Steht hier unter wird eine solche Version verwendet. Bei Einsatz einer regulären UCS-Lizenz erfolgt keine Teilnahme an der Nutzungsstatistik.
Die Protokollierung kann unabhängig von der verwendeten Lizenz durch Setzen der Univention Configuration Registry-Variable umc/web/piwik
auf false
deaktiviert werden.
Für die Architektur amd64 steht neben der Standard-Installations-DVD auch ein Medium mit Unterstützung für den Unified Extensible Firmware Interface-Standard (UEFI) bereit.
Auf Systemen, die nur einen UEFI-Start unterstützen, muss die UEFI-Installations-DVD anstelle der Standard-DVD verwendet werden.
WebKit, Konqueror und QtWebKit werden in UCS im maintained-Zweig des Repositorys mitgeliefert, aber nicht durch Sicherheits-Updates unterstützt. WebKit wird vor allem für die Darstellung von HTML-Hilfeseiten u.ä. verwendet. Als Web-Browser sollte Firefox eingesetzt werden.
Univention Management Console verwendet für die Darstellung der Web-Oberfläche zahlreiche JavaScript- und CSS-Funktionen. Cookies müssen im Browser zugelassen sein. Die folgenden Browser werden empfohlen:
Chrome ab Version 14
Firefox ab Version 10
Internet Explorer ab Version 9
Safari (auf dem iPad 2)
Auf älteren Browsern können Darstellungs- oder Performanceprobleme auftreten.
Die Changelogs mit den detaillierten Änderungsinformationen werden nur in Englisch gepflegt. Aufgeführt sind die Änderungen seit UCS 3.2-8:
update33/skip/openjdk7
to
true
(Bug 40692).