1. Szenarien#

In diesem Kapitel beschreiben wir Ihnen Szenarien, in denen UCS@school häufig eingesetzt wird. In diesem Dokument sind diese Szenarien in ihrem Umfang klar voneinander abgegrenzt. In der Praxis ist diese strikte Trennung nur selten der Fall und es treten in der Regel gemischte Formen auf. Die Umsetzung eines bestimmten in diesem Papier beschriebenen Szenarios schließt somit nicht aus, dass Sie im Laufe der Zeit weitere Szenarien auf Basis der bestehenden Umgebung umsetzen können.

1.1. Servicestufen: UCS@school#

Univention bietet für die Szenarien 1 bis 4 unterschiedliche Servicestufen für die Unterstützung in Projekten an. Kunden entscheiden beim Kauf von UCS@school, welche Servicestufe für Sie in der aktuellen Situation am passendsten ist. Ein Wechsel auf eine andere Servicestufe ist jederzeit möglich. Voraussetzung in allen Servicestufen ist das Vorhandensein eines User Helpdesks, der die Supportanfragen aus den Schulen entgegen nimmt und die weitere Bearbeitung einleitet.

Welche Servicestufen gibt es?

  1. Software und Support: Univention liefert Software und Support, der Kunde kümmert sich selbst um Betrieb, Updates und Backup.

  2. Betrieb im Rechenzentrum des Kunden: Univention liefert Software und Support und übernimmt Betrieb, Updates und Backup im Rechenzentrum des Kunden.

  3. UCS@school as a Service: Univention liefert Software und Support und übernimmt Betrieb, Updates und Backup im eigenen Rechenzentrum. Kunden können sofort starten, ohne Investitionen in Hardware oder Software tätigen zu müssen.

Servicestufen: |UCSUAS|

Abb. 1.1 Servicestufen: UCS@school#

1.2. Szenario 1: Bildungscloud#

Dieses Szenario ermöglicht es Schulträgern und Ministerien, eine effiziente Bildungscloud für ihre Schulen aufzubauen. Die Instanzen von Univention Corporate Server werden zentral in einem Rechenzentrum betrieben und stellen das Identity- und Access-Management zur Verfügung. An dieses werden unterschiedliche IT-Angebote angebunden, die von den Schulen benötigt werden. Zum Beispiel E-Mail und Groupware-Lösungen oder Lernmanagement-Systeme.

Lehrkräfte und Schüler*innen können alle angeschlossenen Angebote mit einem einzigen persönlichen Benutzerkonto und Passwort nutzen. Die Angebote können dabei sowohl vor Ort in den Schulen als auch von unterwegs oder von zu Hause genutzte werden.

Merkmale:

  • Unabhängigkeit von der jeweiligen IT-Ausstattung der Schulen

  • Bereitstellung orts- und zeitunabhängiger IT-Angebote für Lehrkräfte und Schüler*innen

  • Effizienter Betrieb durch zentrale Administration

  • Integration beliebiger IT-Angebote oder vorkonfigurierter Angebote aus dem Univention App Center

  • Senkung des Aufkommens im Helpdesk durch Self-Service für vergessene Passwörter

Zentrales Identity-Management mit integrierten IT-Angeboten

Abb. 1.2 Zentrales Identity-Management mit integrierten IT-Angeboten#

1.3. Szenario 2: Zentrales schulisches WLAN#

Dieses Szenario ermöglicht es Schulträgern, den Zugang zum WLAN in ihren Schulen zentral zu steuern und den Zugang nur bekannten Lehrkräften und Schüler*innen zu gewähren. Dazu wird Univention Corporate Server zentral in einem Rechenzentrum betrieben und dient als Identity- und Access-Management.

Die Schulen sind mit diesem Rechenzentrum beispielsweise mittels eines VPN-Zugangs verbunden. In den Schulen werden WLAN Access Points installiert, die RADIUS unterstützen (WPA2-Enterprise / IEEE 802.1X).

Ergänzend können auch wie in Szenario 1 weitere IT-Angebote an die zentralen Systeme angebunden werden.

Merkmale:

  • Unabhängigkeit von Schulserver-Lösungen in den Schulen

  • Geringe zusätzliche Anforderungen an die Bandbreite der Schule

  • Absicherung des WLAN-Zugangs durch Verwendung persönlicher Zugangsdaten für Lehrkräfte und Schüler

  • Effizienter Betrieb durch zentrale Administration

  • Integration beliebiger IT-Angebote oder vorkonfigurierter Angebote aus dem Univention App Center

Zentrales Identity-Management, WLAN und weitere IT-Angebote für Schulen

Abb. 1.3 Zentrales Identity-Management, WLAN und weitere IT-Angebote für Schulen#

1.4. Szenario 3: Zentral verwaltete schulische IT-Infrastruktur#

Dieses Szenario ermöglicht es Schulträgern, die gesamte IT-Infrastruktur ihrer Schulen zentral zu verwalten und pädagogische Funktionen dezentral in den Schulen bereitzustellen. Dazu ergänzt es die in Szenario 2 beschriebene WLAN Lösung um an den Schulen betriebene Schulserver. Diese stellen vor Ort die benötigten Infrastruktur-Dienste wie DHCP, DNS, Active Directory kompatible Domäne, Dateifreigaben, Proxy, aber auch pädagogische Funktionen wie Computerraumsteuerung, Klassenarbeitsmodus, Passwörter zurücksetzen und Softwareverteilung bereit.

Merkmale:

  • Vollständige Bereitstellung der IT-Infrastruktur in den Schulen

  • Unabhängigkeit der Schule gegenüber Ausfällen des Internetzugangs/VPNs

  • Effizienter Betrieb durch zentrale Administration

  • Integration beliebiger IT-Angebote oder vorkonfigurierter Angebote aus dem Univention App Center

Zentral verwaltete schulische IT-Infrastruktur mit Schulservern an den Schulen

Abb. 1.4 Zentral verwaltete schulische IT-Infrastruktur mit Schulservern an den Schulen#

1.5. Szenario 4: Schulische IT-Infrastruktur ohne dezentrale Schulserver#

Dieses Szenario ermöglicht es Schulträgern, die gesamte IT-Infrastruktur ihrer Schulen zentral zu verwalten, wie in Szenario 3 beschrieben, mit der Ergänzung, dass die Schulserver nicht in den Schulen, sondern im Rechenzentrum betrieben werden.

Voraussetzung ist eine sehr gute und zuverlässige Anbindung der Schulen an dieses Rechenzentrum. Durch die Verlagerung der Schulserver ins Rechenzentrum können die Hardware-Ressourcen effizienter verwendet werden und gleichzeitig reduzieren sich die Kosten für die Wartung.

Merkmale:

  • Vollständige Bereitstellung der IT-Infrastruktur in den Schulen

  • Abhängigkeit der Schule gegenüber Ausfällen des Internetzugangs/VPNs

  • Effizienter Betrieb durch zentrale Administration und bessere Ressourcennutzung

  • Effiziente Wartung durch einfacheren Zugang zu den Systemen

  • Integration beliebiger IT-Angebote oder vorkonfigurierter Angebote aus dem Univention App Center

Zentral verwaltete schulische IT-Infrastruktur ohne dezentrale Schulserver

Abb. 1.5 Zentral verwaltete schulische IT-Infrastruktur ohne dezentrale Schulserver#