12.1. Zugriffsrechte auf Daten in Freigaben#
Die Verwaltung von Zugriffsrechten auf Dateien erfolgt in UCS anhand von Benutzern und Gruppen. Alle Fileserver der UCS-Domäne greifen über das LDAP-Verzeichnis auf identische Benutzer- und Gruppendaten zu.
Pro Datei werden drei Zugriffsrechte unterschieden:
Lesen
Schreiben
Ausführen
Pro Verzeichnis gelten ebenfalls drei Zugriffsrechte: Lesen, Schreiben und das Recht zu Ausführen von Programm, dass sich hier auf die Berechtigung bezieht, in ein Verzeichnis zu wechseln.
Jede Datei/Verzeichnis wird von einem Benutzer und einer Gruppe besessen. Die drei oben genannten Rechte können jeweils auf den Besitzer, die Besitzer-Gruppe und alle anderen angewendet werden.
- setuid
Ist die setuid-Option für eine ausführbare Datei gesetzt, kann diese von Benutzern mit den Rechten des Besitzers oder der Besitzergruppe ausgeführt werden.
- setgid
Wird die Option setgid für ein Verzeichnis gesetzt, erben dort angelegte Dateien die Besitzergruppe des Verzeichnisses. Werden weitere Verzeichnisse angelegt, erben diese ebenfalls die Option.
- sticky bit
Ist die Option sticky bit für ein Verzeichnis aktiviert, können Dateien in dem Verzeichnis nur von dem Besitzer der Datei oder durch den root-Benutzer gelöscht werden.
Mit Access Control Lists sind noch mächtigere Berechtigungsmodelle möglich. Die Konfiguration von ACLs ist in SDB 1042 beschrieben.
Im Unix-Berechtigungsmodell - und somit unter UCS - reicht das Schreibrecht auf eine Datei nicht aus, um die Berechtigungen einer Datei zu verändern. Dies bleibt den Besitzern/der Besitzergruppe einer Datei vorbehalten. Unter Microsoft Windows hingegen verfügen alle Benutzer mit Schreibrechten auch über die Berechtigung, die Berechtigungen anzupassen. Dieses Verhalten kann für CIFS-Freigaben angepasst werden (siehe Verwaltung von Freigaben über Univention Management Console Modul).
Beim Anlegen einer Verzeichnisfreigabe werden nur initiale Besitzer und Zugriffsrechte vergeben. Existiert das Verzeichnis bereits, werden die Berechtigungen des vorhandenen Verzeichnisses angepasst.
Berechtigungsänderungen an einem freigegebenen Verzeichnis, die direkt im Dateisystem vorgenommen wurden, werden nicht an das LDAP-Verzeichnis weitergeleitet. Werden Berechtigungen oder Besitzer im UMC-Modul Freigaben bearbeitet, werden die Änderungen im Dateisystem überschrieben. Einstellungen der Freigabewurzel sollten deshalb nur mit dem UMC-Modul gesetzt und bearbeitet werden. Die weitere Anpassung der Zugriffsrechte der unterliegenden Verzeichnisses erfolgt dann von den zugreifenden Clients, z.B. über den Windows-Explorer, oder direkt über Kommandozeilenbefehle auf dem Fileserver.
Die Freigabe homes nimmt unter Samba eine Sonderstellung ein. Sie dient der Freigabe der Heimatverzeichnisse der Benutzer. Für jeden Benutzer wird diese Freigabe automatisch in das eigene Heimatverzeichnis umgewandelt. Deswegen ignoriert Samba die zugewiesenen Rechte der Freigabe und verwendet die Rechte des jeweiligen Heimatverzeichnisses.