Benutzervorlagen

6.7. Benutzervorlagen#

Mit einer Benutzervorlage können beim Anlegen eines Benutzers Einstellungen vorgegeben werden. Ist mindestens eine Benutzervorlage definiert, kann sie beim Anlegen eines Benutzer ausgewählt werden.

Auswahl einer Benutzervorlage

Abb. 6.13 Auswahl einer Benutzervorlage#

Benutzervorlagen werden im UMC-Modul LDAP-Verzeichnis verwaltet. Dort muss in den Container univention und dort in den Untercontainer templates gewechselt werden. Hier kann über Hinzufügen mit dem Objekt-Typ Einstellungen: Benutzervorlage eine neue Benutzervorlage angelegt werden.

In einer Benutzervorlage kann entweder ein fester Wert vorgegeben werden (z.B. für die Anschrift) oder ein Attribut der Benutzerverwaltung referenziert werden. Attribute werden dabei in spitzen Klammern referenziert.

Eine Liste möglicher Attribute kann mit dem folgenden Befehl im Abschnitt users/user variables der Ausgabe angezeigt werden:

$ univention-director-manager users/user

Wird beim Hinzufügen eines Benutzers eine Benutzervorlage verwendet, überschreibt diese alle in der Vorlage vorkommenden Felder mit dem in der Vorlage gesetzten Wert. Dabei gilt ein leeres Feld ebenfalls als auf "" gesetzt.

Es können auch nur Teilwerte von Attributen übernommen werden und Werte in Groß-/Kleinschreibung konvertiert werden.

So kann beispielsweise das UNIX-Heimatverzeichnis unter /home/<title>.<lastname> angelegt werden oder die primäre E-Mail-Adresse mit <firstname>.<lastname>@firma.com vordefiniert werden. Ersetzungen sind grundsätzlich für beliebige Werte möglich, eine syntaktische oder semantische Überprüfung erfolgt jedoch nicht. Wird beispielsweise beim Anlegen des Benutzers kein Vorname angegeben, würde die obige E-Mail-Adresse mit einem Punkt beginnen und wäre somit nach dem E-Mail-Standard ungültig. Ähnliche Fehlerquellen können auch im Umgang mit Dateipfaden auftreten. Nicht auflösbare Attribute (etwa durch Tippfehler in der Vorlage) werden gelöscht.

Wird nicht der komplette Attributwert, sondern nur ein einzelnes Zeichen des Attributs benötigt, kann in der Benutzervorlage nach dem Attributnamen der Index des benötigten Zeichens in eckigen Klammern angegeben werden. Die Zählung der Zeichen des Attributs beginnt bei 0, so dass z.B. der Index 1 dem zweiten Zeichen des Attributwertes entspricht. Mit <firstname>[0].<lastname>@firma.com wird beispielsweise eine E-Mail-Adresse aus dem ersten Buchstaben des Vornamens sowie dem Nachnamen gebildet.

Eine Teilzeichenkette des Attributwerts kann über die Angabe eines Bereichs in eckigen Klammern erreicht werden. Dabei ist der Index des ersten benötigten Zeichens sowie der Index des letzten benötigten Zeichens plus 1 anzugeben. Die Angabe <firstname>[2:5] gibt z.B. das dritte bis fünfte Zeichen des Vornamens zurück.

Das Anhängen von :lower oder :upper an den Attributnamen führt dazu, dass der Attributwert in Klein- oder Großschreibung umgewandelt wird, z.B. <firstname:lower>. Wird ein Modifikator wie :lower an das Ende des Feldes angehängt, wird der komplette Wert umgewandelt, z.B. <lastname>@company.com<:lower>.

Durch die Option :umlauts werden Sonderzeichen wie è, ä oder ß in entsprechende ASCII-Zeichen umgewandelt.

Durch die Option :alphanum werden alle nicht alphanumerischen Zeichen, wie ` oder # (Hash) entfernt. In der UCR Variable directory/manager/templates/alphanum/whitelist können Zeichen definiert werden, die von dieser Option ignoriert werden. Zu beachten ist, dass wenn diese Option auf das ganze Feld angewendet wird, auch manuell gesetzte Zeichen entfernt werden. Zum Beispiel das @-Zeichen in der E-Mail-Adresse. Daher sollte man diese Option nur auf einzelne Attribute anwenden oder die Whitelist anpassen.

Die Optionen :strip oder :trim entfernen alle Leerzeichen am Anfang und Ende der Zeichenkette.

Optionen können auch kombiniert werden, z.B: :umlauts,upper.